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Die Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG zählt zu den führenden Auktions- und Handelshäusern für Münzen und Medaillen.

Seit 1971 steht das Familien-Unternehmen für Fachkompetenz, Zuverlässigkeit und Seriosität mit den besten internationalen Verbindungen zu Sammlern, Händlern, Auktionshäusern und Experten. Neben dem An- und Verkauf von Münzen und Medaillen und vier international bedeutenden Auktionen pro Jahr, ist auch der Handel mit Gold- und Anlagemünzen ein wichtiges Standbein des Unternehmens.

Umfangreiches Angebot an Münzen und Medaillen von der Antike bis zur Gegenwart ist einzigartig in Europa und eine Fundgrube für Sammler und Liebhaber. In über 300 erfolgreichen Auktionen – die Erste im Jahr 1985 – begeisterten die aufwendig bearbeiteten Auktionskataloge sowie der reibungslose und professionelle Ablauf jeder Auktion Sammler und Händler aus der ganzen Welt.

Im Bereich des Goldhandels bieten wir außerdem Kunden eine große Auswahl hervorragender Gold- und Anlagemünzen und kaufen Goldwerte zu fairen tagesaktuellen Kursen.

Sammelgebiete Fritz Rudolf Künker in Deutschland

  • Keltische Münzen
  • Römische Münzen
  • Mittelalterliche Münzen
  • Byzantinische Münzen
  • Völkerwanderung
  • Griechische Münzen
  • Kreuzfahrer
  • Altdeutsche Münzen und Medaillen
  • Habsburgische Erblande – Österreich
  • Europäische Münzen und Medaillen
  • Russische Münzen und Medaillen
  • Orientalische Münzen
  • Münzen und Medaillen aus Übersee
  • Chinesische Münzen
  • Deutsche Münzen ab 1871
  • Banknoten und Papiergeld
  • Orden und Ehrenzeichen
  • Waagen und Gewichte

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Keltische Münzen (3.-1. Jahrhundert v. Chr.)

Die Kelten, deren Name auf den griechischen Geschichtsschreiber Herodot zurückgeht (gr. keltoi = „die Tapferen“), lebten einst in ganz Nordeuropa, wobei es nie zu einer „keltischen Staatenbildung“ sondern allenfalls zu gelegentlich „Zweckbündnissen“ der einzelnen Stämme kam.

Von der Türkei im Osten bis nach Irland im Nordwesten bestimmten die keltische Kunst und Kultur das Leben der Menschen vom 5. bis zum 1. Jahrhundert v. Chr. Da die Kelten keine eigene Schriftkultur besaßen, stammt unser Wissen über sie weitestgehend aus der Feder ihrer griechischen und römischen Gegner.

Die im späten 3. Jahrhundert beginnende keltische Münzprägung ahmte griechische Vorbilder nach und entstand wohl als Reaktion auf die Schwierigkeiten des Tauschhandels mit den sich ausbreitenden griechischen Kolonien des Mittelmeerraumes. Im Laufe ihrer Geschichte verprägten die Kelten für Ihre Münzen Gold, Silber, Potin (eine Kupfer-Zinn-Legierung) und Bronze. Die bekanntesten keltischen Goldmünzen sind die so genannten „Regenbogenschüsselchen“ – kleine, tellerartige Prägungen keltischer Münzen mit abstrakten symbolischen Mustern. Der Volksglaube meinte in den keltischen Münzbildern einen Regenbogen zu erkennen, wodurch die Prägungen zu ihrem Namen kamen. Die einzelnen Siedlungsregionen (Britannia, Gallia oder Hispania) und Stämme (Vindeliker, Boier oder Carnuten) lassen sich anhand stilistischer Merkmale der Prägungen der Münzen unterscheiden. Die keltische Münzprägung endet mit der Zeitenwende, als nahezu alle ehemals keltisch besiedelten Gebiete von den Römern unterworfen worden waren.

Tauchen Sie mit einer Spezialsammlung keltischer Münzen in die Bilderwelt einer der ältesten europäischen Kulturen ein und erleben Sie die reichhaltige Symbolik der Keltenmünzen

Griechische Münzen (7.-2. Jahrhundert v. Chr.)

Im antiken Griechenland wurden zentrale Weichen für die Entwicklung der europäischen Zivilisation gestellt. Neben der Entwicklung der attischen Demokratie zählen monumentale Bauten (Akropolis), bedeutende Geschichtswerke (Herodot) und bis in die Neuzeit wirkende sportliche Großveranstaltungen (Olympiade) zu den kulturellen Leistungen der „klassischen Zeit“ (ca. 500-363/323 v. Chr.).

Die Erfindung der Münze, als handliches Zahlungsmittel mit einem staatlich garantierten Edelmetallgehalt, soll dem griechischen Geschichtsschreiber Herodot zufolge um 650 v. Chr. in Kleinasien durch die Lyder erfolgt sein. Diese zunächst mit einfachen Münzbildern versehenen knollenartigen Gepräge bestanden aus Elektron – einer natürlichen Legierung aus Gold und Silber. Es ist aber vor allem dem Unternehmungsgeist der griechischen Händler zu verdanken, dass sich die Münzprägung im Verlaufe des 6. Jahrhunderts im Mittelmeerraum verbreitete. Die ersten griechischen Silbermünzen entstanden auf der Insel Ägina mit dem Bild einer Meeresschildkröte, dem Symbol des Meeresgottes Poseidon. Überhaupt zeigen die griechischen Münzen in der Regel das Symbol der Gottheit des jeweiligen Stadtstaates oder eine mythologisch damit in Verbindung stehende Abbildung: Die Eule für Athen, der Pegasos für Korinth, das Labyrinth für Kreta oder die Biene für Ephesos. Dabei sind die griechischen Münzbilder bekannter Stempelschneider wie Kimon, Eukleidas oder Eueinetos aus Syrakus von teilweise herausragender Qualität und bestechendem Naturalismus – echte „Kleinkunstwerke“ der Antike gebündelt in dem Format einer kostbaren griechischen Münze.

Die griechischen Nominalbezeichnungen der Münzen waren sowohl Gewichts- als auch Rechnungs- und Münzeinheiten. Wegen der Vielfalt der griechischen Stadtstaaten konnte eine Drachme dementsprechend unterschiedlich schwer sein. Am verbreitetsten war in Griechenland die attische Drachme mit rund 4 Gramm. Bereits aus dem Jahre 593 v. Chr. ist eine Münzreform aus Athen überliefert, bei der durch den Staatsmann Solon die Tetradrachme (= 4 Drachmen) eingeführt wurde. Die Mehrfachstücke (Multipla) der Drachme bezeichnet man dementsprechend als Didrachme (= 2 Drachmen), Pentadrachme (= 5 Drachmen) oder Oktodrachme (= 8 Drachmen).

Unter Alexander dem Großen (336-323 v. Chr.) wurde das griechische Münzwesen systematisiert und vereinheitlicht, um den Anforderungen eines Großreiches gerecht zu werden. Makedonische Münzen aus der Zeit des Hellenismus (336-30 v. Chr.) zeigen den Kopf des jugendlichen Herakles mit dem Löwenfell. Die Nachfolger Alexanders (sog. „Diadochenstaaten“) führten die Prägungen zunächst unverändert fort, bevor sie zu eigenen Bildgestaltungen und den ersten Herrscherköpfen auf griechischen Münzen fanden.

Die Ausbreitung des römischen Reiches bereitete auch der eigenständigen griechischen Münzprägung ein Ende. 146 v. Chr. wurde Griechenland eine römische Provinz (Macedonia). An die Stelle der lokalen griechischen Götter- und Herrscherbilder trat allmählich das Kaiserporträt und aus den griechischen Münzen wurden römische Provinzialprägungen.

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Römische Münzen – (3. Jahrhundert v. Chr. – 5. Jahrhundert n. Chr.)

Mehr als 500 Jahre beherrschte das Römische Reich einen Großteil der bekannten antiken Welt und prägte die Wirtschaft, Kunst und Kultur Europas für die nächsten Jahrhunderte. Auch in der Münzprägung und dem Geldwesen legten die Römer die Grundlage für viele spätere Entwicklungen.

Die ältesten römischen Münzen wurden aus Bronze gegossen (sog. „Schwergeld“ / Aes grave) und trugen auf das As (= 1 Pfund) und die Unze (= 1/12 As) bezogene Wertzeichen (bspw. der Quadrans 3 Kugel = 3 Unzen = 1/4 As). Diese Prägungen erwiesen sich in der Praxis jedoch als sehr unhandlich. Der Denar als römische Hauptsilbermünze wurde seit 211 v. Chr. im Wert von 10 (später 16) Assen geprägt. Diese römische Münze zeigte anfänglich den behelmten Kopf der Roma auf der Vorder- und die reitenden Dioskuren Castor und Pollux mit dem Schriftzug ROMA auf der Rückseite.

Im Laufe des 2. Jahrhunderts v. Chr. erhielten die Münzmeister (Tresviri monetales) das Recht, ihren Namen auf die Gepräge der römischen Münzen zu setzen und das Münzbild selbst zu bestimmen. Nicht selten wählten sie dafür Motive, die sich auf ruhmvolle Taten der eigenen Vorfahren bezogen. Diese „Familienmünzen“ mit einer Vielzahl mythologischer und historischer Darstellung stellen ein äußerst spannendes und facettenreiches Sammelgebiet dar, vor allem, wenn sich auf ihnen so berühmte Namen wie SVLLA oder BRVTVS finden. Gaius Julius Cäsar erhielt als erster Römer im Jahre 44 v. Chr. vom Senat das Recht, sein Porträt schon zu Lebzeiten auf die römischen Münzen zu setzen, wovon er auch regen Gebrauch machte. Seine Verbündeten und Gegner Pompeius, Brutus und Antonius erscheinen nach seiner Ermordung ebenfalls auf den Prägungen der römischen Münzen.

Mit dem Ende der Republik und dem Beginn der Kaiserzeit begegnen einem in der Regel die jeweiligen Imperatoren und ihre Familie (Gemahlinnen, Thronfolger und Mitregenten) auf den Münzen. Das Geldwesen ist weiterhin „trimetallisch“ auf Gold-, Silber- und Bronzemünzen aufgebaut. Die Legenden führen die Ehrentitel und Ämter des Kaisers mit Jahreszahl auf und sind insofern gut zu datieren (bspw. COS V = Im Jahr der 5. Verleihung des Titels Konsul geprägt / sog. „Iterationsziffer“).

Durch die große Menge an verschiedenen Typen, Nominalen und Münzstätten sowie die gleichzeitig verhältnismäßig leicht zu handhabende Literatur eröffnet sich hier mit den römischen Münzen auch für Anfänger eine Vielzahl spannender Sammelgebiete. Hinzu kommt der für den Sammler bedeutsame Umstand, dass die Münzen des römischen Kaiserreiches nicht nur Zahlungsmittel waren, sondern auch als Massenmedium genutzt wurden. Sie waren so etwas wie die „metallenen Zeitungen“ des Imperiums, auf denen die Taten und militärischen Erfolge der Kaiser verewigt wurden.

In der späten Kaiserzeit sank der Wert und Edelmetallgehalt der römischen Münzen immer weiter ab. Dem versuchten Kaiser wie Diocletian (284-304) oder Konstantin der Große (308-337) mit Münzreformen und der Einführung neuer Nominale wie dem bronzenen Follis oder goldenen Solidus zu begegnen. Letztlich konnte jedoch weder der Verfall der Währung noch des Reiches aufgehalten werden und mit Romulus Augustulus (475-476) erscheint der letzte Kaiser des weströmischen Reiches auf den römischen Münzen, bevor er von dem germanischen Offizier Odoaker abgesetzt wurde.

Tauchen Sie ein in die spannende Zeit der Punischen Kriege, der Eroberung Galliens durch Cäsar oder den Brand Roms unter Kaiser Nero und erleben Sie die römische Antike im Münzbild! Mit den römischen Münzen sammeln Sie nicht einfach nur Münzen, sondern auch Ereignisse der Vergangenheit.
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Byzantinische Münzen (ca. 500-1453)

Das Römische Reich ist erst im Spätmittelalter untergegangen – zumindest im Osten Europas. Mit der Reichsteilung des Imperium Romanum nach dem Tod von Kaiser Theodosius I. im Jahre 395 entstand im östlichen Teil das nach seiner Hauptstadt benannte „Byzantinische Reich“. Dabei entstammt der Ausdruck eigentlich der modernen Geschichtsforschung. Die Zeitgenossen verstanden und bezeichneten sich immer als „Römer“ und nie als „Byzantiner“.

Von 330 bis 1453 war das ursprünglich als Nova Roma (Νέα ̔Ρώμη) gegründete Byzanz (später auch Konstantinopel) nicht nur die Residenz der Kaiser des oströmischen Reiches, sondern aufgrund seiner Lage am Bosporus auch eine Brücke zwischen den Kulturen des mittelalterlichen Morgen- und Abendlandes. Spätestens seit dem „Morgenländischen Schisma“ von 1054 war die Stadt außerdem Zentrum der orthodoxen Kirche.

Die Münzgeschichte des byzantinischen Reiches beginnt mit den um 500 durchgeführten Münzreformen Kaiser Anastasius I. (491-518), die Justinian I. (527-565) weiter ausbaute und die im Wesentlichen bis ins 8. Jahrhundert ihre Gültigkeit besaßen. Das Münzwesen von Byzanz war trimetallisch mit 3 Nominalen in Gold (Solidus, Semis und Triens), 2 in Silber (Miliarense und Siliqua) und 5 in Kupfer (40, 20, 10, 5 und 1 Nummus) aufgebaut. Im 7. Jahrhundert wurde die Anzahl der Münzstätten für byzantinische Münzen stark reduziert. Neben Konstantinopel prägten noch Rom, Ravenna, Karthago und Syrakus bis diese nach und nach an die Langobarden und Araber verloren gingen. So eröffnet sich dem Sammler eine große Bandbreite an Typen, Münzstätten und Nominalen byzantinischer Münzen.

Unter Kaiser Alexios I. Komnenos (1081-1118) wurde das byzantinische Münzwesen 1092 radikal umgestaltet. Fortan gab es in Byzanz vier Münznominale (Hyperperon und Elektron-Trachy in Gold, Stamenon in einer Silber-Kupfer-Legierung und Tetarteron in Kupfer), wobei die Gold- und Silbermünzen schüsselförmig geprägt wurden (sog. Skyphate). Die Bedeutung dieser nicht immer besonders gelungenen Prägetechnik ist bis heute noch nicht restlos entschlüsselt worden. Möglicherweise sollte sie der einfachen Unterscheidung von alten (aus Feinsilber/Feingold geprägten) und neuen (aus Legierungen bestehenden) Münzen aus Byzanz dienen.

1204 wurde Konstantinopel im Zuge des Vierten Kreuzzuges von einem Kreuzfahrerheer erobert und das Lateinische Kaiserreich (1204-1261) errichtet. Die byzantinischen Kaiser wichen für diesen Zeitraum nach Nicäa aus. Vom Ende des 13. Jahrhundert bis zur Eroberung der Stadt durch die Osmanen unter Sultan Mehmed II. (1444-1446/1451-1481) am 29. Mai 1453 wurden fast nur noch byzantinische Silbermünzen (Basilicon oder Stavraton) ähnlich dem europäischen Groschen geprägt. Zu dem Zeitpunkt, als im restlichen Europa die Goldmünzprägung erst wieder richtig begann, wurde sie in Byzanz eingestellt. Dabei waren die byzantinischen Goldmünzen mit ihren Herrscherporträts und Christusdarstellungen bis zum 11. Jahrhundert eine Art „Weltwährung des Mittelalters“ gewesen, bevor sie von den italienischen Prägungen abgelöst wurden.

Erleben Sie die Münzprägung und wechselvolle Geschichte des oströmischen Reiches (Byzanz) vom 5. bis zum 15. Jahrhundert mit einer Sammlung byzantinischer Münzen!

Völkerwanderung (4.-6. Jahrhundert n. Chr.)

Die ältere Vorstellung von Horden barbarischer Völkerschaften, die den Limes überrannten und das Römische Reich zu Fall brachten, ist in der heutigen Forschung so nicht mehr tragbar. Zum einen befanden sich Germanen bereits zuvor in größerer Zahl in römischen (Militär) Diensten und zum anderen waren es keine einheitlichen Stämme, sondern eher gemischte Zweckbündnisse, die den spätantiken Heeren entgegentraten.

Insofern ist auch der seit dem 18. Jahrhundert gebrauchte Begriff „Völkerwanderung“ in letzter Zeit zunehmend in die Kritik der Historiker geraten. Numismatisch gesehen bezeichnet „Völkerwanderung“ alle Prägungen germanischer Stämme (gentes) von den ersten „pseudo-imperialen“ Nachprägungen römischer Münzen bis zu den eigenständigen „nationalisierten“ Münzen der germanischen Königreiche (regna).

Die erste Stufe des völkerwanderungszeitlichen Münzwesens sind die sogenannten „pseudo-imperialen“ Prägungen – mehr oder weniger gelungene Nachahmungen kaiserlicher Gold- und Silbermünzen, die sich anhand ihres Stils verschiedenen Stämmen zuweisen lassen. Kupfer- (Follis) und Silbermünzen (Siliqua) wurden bereits seit dem Ende des 5. Jahrhunderts „nationalisiert“, d. h. im Namen der germanischen Herrscher, geprägt. Die Goldmünzen (Solidus und Triens) ahmten weiterhin das oströmisch-byzantinische Vorbild nach, gelegentlich ergänzt durch ein kleines Herrschermonogramm im Feld (bspw. GVB für den Burgunderkönig Gundobald, 473-516). Erst der Frankenherrscher Theudebert von Metz (534-548) setzte seinen eigenen Namen auf die Münzen und brach damit das Goldmünzenmonopol der byzantinischen Kaiser.

Für den Sammler von Münzen der Völkerwanderung kommen Prägungen der Vandalen (Nordafrika), Ostgoten (Italien), Westgoten (Frankreich und Spanien), Sueben (Spanien) und Langobarden (Italien) als Themenkomplexe in Frage, wobei deren Bestimmung und Zuweisung nicht immer leicht ist und eine gute Kenntnis der Fachliteratur erfordert.

Erleben Sie die Zeit der Barbarian Invasions und damit den Beginn des europäischen Mittelalters in Münzbild und -schrift! Entdecken Sie die Völkerwanderung und vertiefen Sie sich mit den Münzen in spannender Literatur.

Mittelalterliche Münzen (ca. 500-1500)

Das Mittelalter umfasst 1.000 Jahre europäische Geschichte von den frühesten Münzprägungen der germanischen Nachfolgestaaten des römischen Reiches in der Völkerwanderungszeit bis zu den Münzen Kaiser Maximillians I. (1486-1519) – des „letzten Ritters“.

Das Mittelalter eröffnet eine große Anzahl spannender Sammelgebiete mit interessanten Prägungen aus einer Zeit, in der die Grundlagen des europäischen Münz- und Geldwesens der Moderne gelegt wurden. Außerdem stellen die Münzen über weite Teile der mittelalterlichen Geschichte die oftmals einzige Schrift- und Bildquelle überhaupt dar, die sozusagen „aus erster Hand“ von Ereignissen wie Herrscherwechseln, Kriegen und Hochzeiten berichtet.

Mit seiner um das Jahr 800 durchgeführten Münzreform ordnete Karl der Große (768-814) das fränkische Münzwesen der Völkerwanderungszeit neu und schuf ein System, das während der nächsten 500 Jahre in wesentlichen Zügen seine Gültigkeit behalten sollte: Einziges Nominal im Münzwesen wurde der silberne Denar, von dem 240 Stück auf ein Pfund (etwa 400 g) gehen sollten. Diese Münze wurde in ganz Europa (Deutschland = Pfennig, England = Penny, Frankreich = Denier oder Italien = Denaro) in einer Vielzahl von Typen geprägt. In der Stauferzeit (12./13. Jahrhundert) prägte man in Mitteldeutschland den Denar als großen einseitigen Hohlpfennig (Brakteat) in hoher künstlerischer Qualität mit teilweise beeindruckenden Münzbildern aus. Die Verleihung des Prägerechts für Münzen durch die Herrscher des Mittelalters an geistliche (Bistümer und Klöster) und weltliche (Herzogtümer und Grafschaften) Institutionen führte besonders auf dem Gebiet des Deutschen Reiches zu einer Vielzahl von Münzstätten (teilweise über 400). Dem Sammler von mittelalterlichen Münzen eröffnen sich dadurch zahlreiche Themengebiete.

Im 13. Jahrhundert kehrte das Gold in die Münzprägung des Mittelalters zurück. In den italienischen Handelsrepubliken von Florenz, Genua und Venedig entstanden aufgrund des Bedürfnisses nach größeren Zahlungsmitteln die Nominale Floren, Genovino und Dukat (urspr. Zecchino). Zusammen mit größeren Silbermünzsorten wie dem Groschen (frz. Gros tournois) gelangten diese Nominale im Mittelalter auch nach Nordeuropa, wo sie in der Folgezeit nachgeahmt wurden. Es entstanden differenzierte Währungssysteme mit einer großen Vielfalt von Währungen, Typen und Münzen.

Tauchen sie mit abwechslungsreichen Münzbildern des Mittelalters in die Zeit Karls des Großen (768-814) der spanischen Reconquista (711-1492), Friedrich Barbarossas (1152-1190) oder des Hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich (1337-1453) ein!

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Münzen der Kreuzfahrer (ca. 1095-1523)

Wohl kaum ein Ereignis hat die Welt des Mittelalters zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert derart sozial und kulturell beeinflusst, wie die Kreuzzüge und die damit verbundenen christlichen Staatenbildungen in Palästina und dem Mittelmeerraum.

Im Jahre 1095 rief Papst Urban II. (1088-1099) im französischen Clermont zur Befreiung des Heiligen Landes aus der Hand der Muslime auf und löste damit die Kreuzzugswelle des Hochmittelalters aus. Der ständige Bedarf an Nachschub löste rege Handelsaktivitäten mit den Kreuzfahrerstaaten aus, von denen in erster Linie die italienischen Städterepubliken Venedig, Florenz und Genua als Kreuzfahrer profitierten. Selbstverständlich blieb auch die Münzprägung nicht unbeeinflusst von den militärischen Auseinandersetzungen.

Die Kreuzfahrernumismatik umfasst alle Prägungen des sogenannten „Lateinischen Orients“ – also der vier Kreuzfahrerstaaten in Palästina und Syrien: das Königreich Jerusalem, das Fürstentum Antiochia sowie die Grafschaften Edessa und Tripolis. Hinzu kommen die christlichen Staatengründungen in der Ägäis nach der Eroberung des Byzantinischen Reiches durch die Kreuzfahrer (1204) und die Prägungen des Johanniter-Ordens auf Rhodos. In den Münzbildern und Umschriften der Kreuzfahrer treffen europäische, islamische und byzantinische Gestaltungselemente aufeinander und gehen eine einzigartige Verbindung ein. Geprägt wurden Gold-, Silber- und Kupfermünzen.

Zwischen dem Ersten und Zweiten Kreuzzug (1099-1146) wurden anscheinend nur Kupfermünzen nach byzantinischem Vorbild in Antiochia und Edessa geprägt. Danach begann bei den Kreuzfahrern eine Phase der Silbermünzprägung (ca. 1150-1250) nach europäischem Vorbild (Denare). Einprägsame Münzbilder des Königreichs Jerusalem sind beispielsweise der „Davidsturm“ Balduins III. (1143-1163) und die „Grabeskirche“ unter Amalrich IV. (1163-1174). Die vermutlich seit den 1140er Jahren geprägten Goldmünzen der Kreuzfahrer sind untergewichtige Nachahmungen arabischer Dinare mit fehlerhaften Legenden. Im Jahre 1251 verbot Papst Innozenz IV. (1243-1254) diese unchristlichen Prägungen der Münzen, die fortan ein Kreuz im Münzbild zeigten und Umschriften mit christlichem Inhalt besaßen – freilich weiterhin in arabischer Schrift.

Tauchen Sie in die Münzgeschichte einer bewegten Epoche ein und erleben Sie mit den Kreuzfahrern den mittelalterlichen Kulturaustausch zwischen Orient und Okzident im Münzbild!

Altdeutsche Münzen und Medaillen

Die Münzprägung auf dem Gebiet des Deutschen Reiches vom Ende des Mittelalters (15. Jahrhundert) bis zur Einführung der Reichswährung 1871 gehört sicherlich zu den vielfältigsten und abwechslungsreichsten numismatischen Sammelgebieten überhaupt.

Während andere europäische Staaten wie England, Spanien oder Frankreich bereits bis zum Ende des Mittelalters zu Nationalstaaten mit einer zentralisierten Münzprägung wurden, blieb Deutschland bis zur Reichsgründung nach dem Deutsch-Französischen Krieg (1870/1871) territorial stark zersplittert. Dies führte zu einer fast unüberschaubaren Vielzahl kursierender deutscher Münzsorten und prägender Institutionen wie Herzogtümer und Grafschaften, Bistümer und Klöster oder Freie Reichsstädte. Verschiedene Maßnahmen wie die Reichsmünzordnungen des 16. Jahrhunderts oder die Münzverträge des 17. Jahrhunderts blieben langfristig erfolglose Versuche, ein einheitliches deutsches Münzsystem zu etablieren und damit den Handel und das Reisen zu erleichtern. Fast möchte man sagen: Zum Glück für den modernen Sammler altdeutscher Münzen!

Ob Anhalt, Brandenburg und Sachsen oder auch Corvey, Esslingen und Magdeburg: Die Vielzahl der Münzstätten kann für jeden heimathistorisch Interessierten den Ausgangspunkt für eine umfangreiche Sammlung altdeutscher Münzen bilden. Große altdeutsche Münzsorten wie die hauptsächlich für den Handel geprägten norddeutschen Taler und süddeutschen Gulden bieten dabei ebenso reizvolle Münzbilder wie die zahlreichen Kleinmünzen (Land- und Partikularsorten) des alltäglichen Zahlungsverkehrs. Auch der als „Brückennominal“ zwischen Nord- und Süddeutschland fungierende 2/3 Taler kann mit seinen von zahlreichen deutschen Münzständen ausgebrachten Varianten ein eigenes reizvolles Sammelgebiet alter Münzen darstellen.

Hinzu kommen diverse attraktive deutsche Goldmünzen (z. B. Dukat, Goldgulden, Krone oder Max dÒr) und ihre verschiedenen Sonderformen – Mehrfachstücke, Flussgolddukaten, Ausbeuteprägungen und Goldabschläge von eigentlich unedlen Kleinmünzen – die aufgrund der leicht zugänglichen Literatur zu einem schnellen Sammelerfolg führen können. Auch die auf unterschiedliche Anlässe geprägten Medaillen und Mischformen wie Schautaler stellen ein interessantes Sammelgebiet mit interessanten Motiven dar.

In der Münz- und Medaillenprägung spiegelt sich die wechselvolle Geschichte des Deutschen Reiches und seiner Territorien in eindrucksvollen Bildern wieder. Ob die religiösen Motive der Reformationszeit, die propagandistischen Kriegsprägungen Friedrichs II. des Großen oder die Medaillen des 19. Jahrhunderts auf Leistungen in Wissenschaft und Kunst – für jeden Geschmack und jedes historische Interessengebiet ist etwas bei den alten deutschen Münzen dabei.

Erleben Sie die Vielfalt altdeutscher Münzprägung und holen Sie sich ein Stück „geprägter Geschichte“ Deutschlands nach Hause.

Habsburgische Erblande – Österreich (12.-20. Jahrhundert)

Mit Rudolf I. bestieg 1273 der König aus dem Geschlecht der Habsburger den römisch-deutschen Thron. Von ihm lässt sich die Dynastie bis zu Karl I. (1916-1918), dem letzten Kaiser von Österreich, weiterverfolgen.

Von 1438 bis zum Ende des Reiches 1806 stellten die Habsburger fast ununterbrochen die deutschen Könige und römisch-deutschen Kaiser. Eine geschickte Heiratspolitik getreu dem Motto Bella gerant alii, tu felix Austria nube (= Kriege führen mögen andere, du glückliches Österreich heirate!) spannten die Habsburger vom Mittelalter bis in die Neuzeit ein weites Netz dynastischer Verbindungen in Europa, das ihnen u. a. die Herrschaft über Böhmen und Ungarn, Spanien und Portugal, sowie Mailand und Teile der Lombardei einbrachte. Infolgedessen beeinflussten die Habsburger auch maßgeblich die Münz- und Geldgeschichte Europas in der Neuzeit. Unter den Herrschern des „Hauses Österreich“ (Casa de Austria) finden sich solch bekannte Namen wie Karl V. (1519-1558), Leopold I. (1657-1705), Maria Theresia (1740-1780) und Franz Joseph I. (1848-1916).

Die ältesten Prägungen sind Münzen der Markgrafen und Herzöge von Österreich aus dem 12. Jahrhundert. Unter Erzherzog Sigismund „dem Münzreichen“ (1446-1496) wurden 1486 die ersten österreichischen Talermünzen (Guldiner) in Tirol geprägt. Mit den Reichsmünzordnungen des 16. Jahrhunderts erfolgte die geldgeschichtliche Teilung des römisch-deutschen Reiches in Nord-Länder mit Talerrechnung und Süd-Länder mit Guldenrechnung. Im Süden kam der Währung in den habsburgischen Erblanden eine Vorbildfunktion zu, die durch die preußisch-österreichische Dualität des 18./19. Jahrhunderts noch verstärkt wurde.

1750 änderte Österreich sein Münzsystem in einen 20-Gulden-Fuß, der als Gegenmaßnahme zum preußischen 14-Taler-Fuß („Graumannscher Münzfuß“) gedacht war. Am 20. September 1753 kam es auf Grundlage dieses Fußes zu einer österreichischen Münzkonvention mit Kurbayern und damit zur Ausprägung der Konventions-Taler. Auf den Geprägen der habsburgischen Münzen selbst erfolgte die Angabe des Feingehalts in der Form CONVENTIONSMÜNZE oder mit der sogenannten „Aufzahl“ als X oder ZEHN EINE FEINE MARK (Feingehalt = 1/10 der Kölner Mark zu 233,856 g).

Nach der Niederlegung der römischen Kaiserkrone am 6. August 1806 durch Franz II. (1792-1806) nahm auch der Einfluss Österreichs auf das deutsche Münzwesen ab. Die letzte bedeutende Übereinkunft mit einer Beteiligung Österreichs war der Wiener Münzvertrag vom 24. Januar 1857. Als Grundlage des Münzgewichts wurde anstelle der Kölner Mark das Zollpfund zu 500 g eingeführt. Geprägt werden sollten aus dem Pfund in Norddeutschland 30 Taler und in Süddeutschland 45 Gulden österreichischer, bzw. 52 ½ Gulden süddeutscher Währung. Daraus ergab sich ein Währungsverhältnis von 2 Taler preußisch = 3 ½ Gulden süddeutsch = 3 Gulden österreichisch. Der als Handelsgoldmünze 1857 durch kaiserlichen Erlass eingeführte Dukat verlor bereits im darauffolgenden Jahr durch den Wiener Münzvertrag offiziell seine Gültigkeit, wurde aber zunächst bis 1915 in Österreich weitergeprägt.

Nach dem deutsch-österreichischen Krieg 1866 schieden Österreich und Liechtenstein aus dem Deutschen Bund und dem Wiener Vertrag aus und die Geldgeschichte Österreich-Ungarns nahm eine eigene Entwicklung. Die 1892 eingeführte Währung basierte auf der goldenen Krone zu 100 Hellern. Zum 60jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph (1830-1916) im Jahre 1908 prägte man eine prachtvolle österreichische Sondermünze (100 Kronen „Austria in den Wolken“), die wegen ihrer Beliebtheit auch in der Folgezeit immer wieder aufgelegt wurde. 1915 stellte man auch die Prägung der österreichischen Goldmünzen zu 20- und 100-Kronen als Folge des Ersten Weltkrieges ein.

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Europäische Münzen und Medaillen (16.-21. Jahrhundert)

Die numismatische Neuzeit beginnt in Europa um das Jahr 1500 in den habsburgischen Landen. Mit der 1486 aufgenommenen Prägung des Tiroler Guldengroschens als erster Großsilbermünze im Wert eines rheinischen Golguldens lieferte Erzherzog Sigismund der Münzreiche (1439-1490) die Vorlage für den erfolgreichsten Münztyp der nächsten 400 Jahre.

Den Namen zu diesem Erfolgsmodell lieferten die Grafen von Schlick mit ihrem Silberbergwerk Joachimstal, von dem sich die Bezeichnung Taler ableitet. Die Silbermünze wurde in ganz Europa und darüber hinaus unter verschiedenen Namen geprägt – in Skandinavien als Rigsdaler, in Italien als Tallero, in Spanien als Peso, in Frankreich als Ecu, in England als Crown und in den USA als Dollar.

Trotz der allgemeinen Beliebtheit dieser wichtigsten europäischen silbernen Handelsmünze des 16.-19. Jahrhunderts ist die neuzeitliche Münzprägung in der Gesamtheit ihrer Typen- und Bildervielfalt dennoch nahezu unüberschaubar, weshalb an dieser Stelle nur auf einige Besonderheiten hingewiesen werden kann. Selbst in einem vergleichsweise kleinen Land wie der Schweiz waren in der Mitte des 19. Jahrhunderts mehr als 800 Münzvarianten im Umlauf, da es eine Vielzahl von Prägeherren gab. In den Münzbildern finden wir die Porträts nahezu aller berühmten europäischen Persönlichkeiten wieder: Ob die „jungfräuliche Königin“ Elizabeth I. (1558-1603) oder der „Lordprotektor“ Oliver Cromwell (1656-1658), ob der „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. (1643-1715) oder der „Kaiser der Franzosen“ Napoléon Bonaparte (1804-1814/1815), ob der „Löwe aus dem Norden“ Gustav II. Adolf (1611-1632) oder der „Retter Wiens“ Johann III. Sobieski (1674-1696) – Sie alle haben ihre Spuren in der Münz- und Medaillenprägung hinterlassen und sind Teil der Geschichte von Europa.

Anhand der Münzbilder lässt sich nicht nur die wechselvolle Münzgeschichte Europas nachvollziehen. So prägte Spanien vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert Münzen von rohem Stempelschnitt auf teilweise eckigen Schrötlingen aus dem Silber der Bergwerke Mexikos und Perus. Im Volksmund wurden diese Prägungen „Schiffsgeld“ genannt, weil man annahm, sie seien während der Überfahrt aus den Kolonien entstanden. Während der Französischen Revolution wurde 1795 erstmals in einem europäischen Land ein auf dem Dezimalsystem beruhendes Münzwesen mit dem Franc als Standardsilberprägung eingeführt.

Neben den klassischen Münzformen gibt es noch zahlreiche Sonderprägungen in Europa: So entstanden im 17./18. Jahrhundert in Schweden in Ermangelung von Silber großformatige Kupferplatten von mehreren Kilo Gewicht als Zahlungsmittel. In England entstanden aus Kleingeldmangel zum gleichen Zeitpunkt zahlreiche Privatmünzprägungen (Tokens) mit einer Vielzahl attraktiver Motive. Eine interessante Zwitterform von Münze und Medaille sind auch die Schraubmedaillen/Schraubtaler – hohlgeprägte Medaillendosen mit eingelegten Bildserien aus koloriertem Papier. Außerdem bilden auch die zahlreichen Nachprägungen gängiger Münzsorten ein beliebtes Sammelgebiet für europäische Münzen: Beispielsweise wurde der niederländische Löwentaler (Leeuwendaaler) im 17. Jahrhundert von zahlreichen Münzständen in Deutschland, Dänemark und Italien nachgeahmt. Auch die umfangreichen militärischen Unternehmungen der Neuzeit haben eine Fülle an Not- und Belagerungsgeld z. B. in Form von quadratischen Klippen (von schwed. klippe = „mit der Schere schneiden“) hinterlassen.

Erleben Sie die spannende (Münz)Geschichte des europäischen Kontinents in seinen Münz- und Medaillenbildern! Lernen Sie mehr über die Historie und europäischen Münze.

Russische Münzen und Medaillen (15.-20. Jahrhundert)

Die russische Münzgeschichte ist noch vergleichsweise jung. Die Entwicklung der russischen Münzen lässt sich nicht direkt auf antike oder mittelalterliche Vorbilder zurückführen und entfaltete dennoch in erstaunlich kurzer Zeit eine Fülle und Pracht, die mit ihren beeindruckenden Münz- und Medaillenbildern sowie großformatigen Gold- und Silberprägungen Sammler schnell in ihren Bann zu ziehen vermag.

Während viele Weltwährungen wie der amerikanische Dollar ihren Namen von dem seit dem Ende des 15. Jahrhunderts geprägten silbernen Taler ableiteten, ging Russland mit seinem Münzwesen einen numismatischen Sonderweg: Der unter Zar Peter I. dem Großen (1682-1725) eingeführte Rubel hat seinen Namen von dem altrussischen Wort für „abschlagen“ (rubit). Diese altertümliche Bezeichnung der russischen Münzen geht zurück auf eine Zeit, in der noch Stücke von massiven Metallbarren abgehauen wurden, um kleinere Zahlungsmittel zu erhalten. Diese altertümlich anmutende Bezeichnung der Münzen steht im krassen Gegensatz zu der Tatsache, dass das russische Münzsystem das erste dezimal aufgebaute, moderne Währungssystem der Welt war (1 Rubel = 100 Kopeken) und in seiner Struktur noch nach mehr als 300 Jahren Gültigkeit besitzt.

Auch wenn die Grundstruktur der Nominale recht einfach war, hat doch die Notwendigkeit, ein riesiges Reich mit Geld zu versorgen, eine große Menge verschiedenster Typen und Münzbilder hervorgebracht, die das Sammeln russischer Münzen zu einer spannenden und abwechslungsreichen Leidenschaft macht. In den russischen Münz- und Medaillenbildern treten uns die großen Herrscher Russlands wieder vor Augen und machen die russische Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes „begreifbar“.

Neben den reinen Zahlungsmitteln sind diverse berühmte Persönlichkeiten und bedeutende Ereignisse der russischen Geschichte im Medaillenbild festgehalten worden: Von den russischen Flottenexpeditionen des 18. Jahrhunderts über die Schlachten gegen Friedrich II. von Preußen und Napoleon, bis zu den imponierenden Bauten des Industriezeitalters.

Zahlreiche mehrsprachige Neuveröffentlichungen mit umfangreichem Bildmaterial machen es für Einsteiger leicht, auch ohne Kenntnisse des Kyrillischen schnell in die russische Münz- und Medaillengeschichte einzutauchen und sich ein Stück „geprägter Geschichte“ nach Hause zu holen.

Orientalische Münzen (7.-21. Jahrhundert)

Die arabische Münzgeschichte beginnt mit der Nachahmung byzantinischer und sasanidischer Typen, da die Eroberer der zuvor von Byzanz beherrschten Gebiete bis zur Zeit Mohammeds noch keine eigene Münzprägung kannten. Neben der teilweise recht freien Interpretation ihrer Vorbilder, wurde auf den arabischen Prägungen auch der herrschende Kalif dargestellt.

Um 696/698 ordnete der Umayyaden-Kalif Abd al-Malik (685-705) das orientalische Münzwesen neu. Als Standardgoldmünze wurde anstelle des Solidus der Dinar (abgeleitet vom lat. denarius) mit einem Normgewicht von 4,25 g eingeführt. Im Silber löste der 2,86 g schwere Dirham (abgeleitet von gr. Drachme) die sasanidische Drachme ab und im Kupfer wurde als orientalische Kleinmünze für den lokalen Geldverkehr der Fals (abgeleitet vom lat. Follis) geprägt.

Durch das Bilderverbot im Islam zeigen die orientalischen Münzen seit den Umayyaden in der Regel nur Schriftinformationen in einer genau festgelegten Abfolge von Koransprüchen, sowie der Angabe von Prägeort, Prägejahr und (seit 786/787 auf den Silbermünzen) des Kalifen. Das Prägejahr wird dabei in der islamischen Zeitrechnung nach dem Jahr der Hidschra (AH = 16. Juli 622), also der Flucht des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina, angegeben. Aufgrund der islamischen Zählung nach Mondjahren mit 336 Tagen lässt sich das entsprechende christliche Jahr am besten nach der Formel (AH – 3,03%) + 622 = AD berechnen. Aufgrund dieser umfangreichen Informationen sind die islamischen Münzen ein hervorragendes Datierungsmittel in archäologischen Zusammenhängen und wichtige Zeugnisse der Geschichte. Mit der Ausdifferenzierung des arabischen Reiches im 9./10. Jahrhundert in eigene Herrscherdynastien ergibt sich eine Vielzahl möglicher Sammelgebiete vom Mittelalter bis in die Neuzeit und von Europa über Nordafrika bis nach Asien. Man denke in diesem Zusammenhang nur einmal an die orientalischen Münzen des Hafsiden-Reiches in Tunesien (1229-1574), des Kalifats von Córdoba (929-1031), des Osmanischen Reiches (von ca. 1299-1923), sowie der Mongolen, Seldschuken und Zengiden.

Zu den orientalischen Münzen gehören aber auch die Prägungen des bedeutenden Kushan-Reiches in Zentralasien und Nordindien vom 1.-3. Jahrhundert n. Chr. Die Nachfolger der Indo-Griechen und Indo-Skythen entfalteten u. a. eine umfangreiche Goldprägung, die noch heute vom Wohlstand der Herrscher zeugt. Spätestens seit König Vima Kadphises (um 90-100) ist das vereinheitlichte orientalische Münzbild der Kushan-Gepräge leicht zu erkennen: Auf der Vorderseite ist der stehende Herrscher neben einem rauchenden Altar dargestellt, während sich auf der Rückseite das Bild einer in der Regel iranischen Gottheit befindet. Neben den Goldprägungen (Stater) gibt es noch Bronze- und Kupfermünzen (Aes und Drachmen) für den alltäglichen Zahlungsverkehr.

Wenngleich die fremde Schrift der orientalischen Münzen auf den Anfänger zunächst abschreckend wirken mag, so lassen sich aufgrund des hohen Organisationsgrades der orientalischen Münzprägung und mit etwas Übung in der oftmals gut bebilderten Literatur recht schnell Sammelerfolge erzielen.

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Münzen und Medaillen aus Übersee (16.-21. Jahrhundert)

Während beispielsweise in China und Japan bereits frühzeitig Münzgeld in Gebrauch war, handelte es sich bei weiten Teilen des asiatischen, afrikanischen und amerikanischen Kontinents am Beginn des 16. Jahrhunderts noch um „unmonetarisierte Zonen“.

In Afrika war der Münzumlauf bis in die Neuzeit relativ gering und verschiedene prämonetäre Formen (Stein- und Muschelgeld) dienten als Zahlungsmittel. Münzen kamen oftmals erst im Gepäck der Kolonialmächte von Übersee in diese Regionen und die ersten Prägungen sind dementsprechend Kopien von Münzen des Mutterlandes mit Beizeichen zur Kennzeichnung des überseeischen Herkunftslandes.

So entfaltete das spanische Weltreich im 16./17. Jahrhundert eine umfangreiche Münzprägung in Südamerika, die heute ein reizvolles und weitläufiges Sammelgebiet für Münzen von Übersee darstellt. Manches Geld war auch nur zum Umlauf in den Kolonien bestimmt und ist heute dementsprechend selten. In den nordamerikanischen Kolonien war überseeisches Metallgeld teilweise sogar derart knapp, dass sich das Papiergeld hier aus Mangel an Alternativen besonders schnell durchsetzen konnte.

Mit der Erlangung der Unabhängigkeit begann die eigenständige Münzprägung vieler ehemaliger Kolonien, die in ihren Münzbildern oftmals Symbole der neu erlangten Freiheit verwendeten – man denke nur an die amerikanische Liberty oder die mexikanische Freiheitskappe. Dabei blieb die Münzprägung in der Regel sowohl im Bild als auch in den Nominalen zunächst europäisch beeinflusst. Rückgriffe auf die eigene vorkoloniale Vergangenheit finden sich erst spät auf den Münzen. Auch wurden einige Münzsorten wie die britischen, amerikanischen und japanischen Trade-Dollar speziell für den Handel in Südost- und Ostasien geprägt. Die wohl bekannteste Handelsmünze des 18. Jahrhunderts war der österreichische Maria-Theresien-Taler, der aus Übersee in großen Mengen nach Afrika exportiert und dort gegengestempelt wurde.

Heute prägen viele der Staaten in Übersee reizvolle Anlagemünzserien in Silber, Gold oder Platin, die für viele Sammler den Einstieg in die Welt der Numismatik eröffnet haben. Als Stichworte seien an dieser Stelle nur einmal der südafrikanische Krügerrand oder der australische Nugget genannt.

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Chinesische Münzen – 2.000 Jahre Münz- und Geldgeschichte

Mit mehr als 1 Milliarde Einwohnern ist China heute das bevölkerungsreichste Land der Erde mit einer über 2.000jährigen Geschichte. Auch der Gebrauch von Geld ist in China bereits in der Jungsteinzeit nachweisbar – damals allerdings noch in Gestalt der Schalen von Kaurischnecken („Primitivgeld“). Danach folgte eine Phase des „Gerätegeldes“ mit bronzenen Zahlungsmitteln in Form von Messern (Bu) oder Spaten (Dao).

211 v. Chr. soll Kaiser Qin Shi Huangdi (247-210 v. Chr.) die ersten runden Münzen mit einem quadratischen Loch in der Mitte eingeführt haben (Käsch). In der Han-Dynastie (206 v. Chr.-220 n. Chr.) wurde der Wert chinesischer Münzen von ihrem Edelmetallgehalt gelöst und ein Nennwert eingeführt. Der Bedarf des Riesenreiches an Zahlungsmitteln muss gigantisch gewesen sein. Allein unter den Song-Kaisern (960-1279) sollen 200 Milliarden chinesische Kupfermünzen geprägt worden sein. Auch beim Papiergeld waren die Chinesen den Europäern um einige Zeit voraus: Bereits im Jahre 1024 wurden die ersten, durch kaiserliches Gold und Silber gedeckten, chinesischen Banknoten der Welt ausgegeben. Allerdings wurde 1644 der Druck von Papiergeld nach der Erfahrung zahlreicher Geldentwertungen wieder aufgegeben.

Im 17. Jahrhundert etablierte sich neben der traditionellen chinesischen Kupfer- eine Silberwährung auf Basis des Tael (37,78 g), der in 10 Mace (= 100 Kandarin = 1.000 Li) unterteilt wurde. Der noch heute gebräuchliche Yuan wurde jedoch erst 1889 eingeführt. Mit dem Sturz der Kaiser und der Gründung der Republik China erfolgte die kurzfristige Umstellung der Währung auf den Silberdollar.

Seit der Machtübernahme durch die Kommunistische Partei nach dem Zweiten Weltkrieg verwaltet die People’s Bank of China (PBoC) die Münz- und Währungspolitik des Landes. Neben den chinesischen Kursmünzen für den alltäglichen Zahlungsverkehr gibt China mit dem Panda in verschiedenen Stückelungen und Edelmetallen heute eine der beliebtesten Anlagegoldmünzen weltweit mit jährlich wechselnden Motiven heraus.

Aufgrund der bereits seit der Kaiserzeit einheitlichen Münzbilder mit Angabe des Herrschernamens, des Nennwertes und der Provinz lassen sich auch die älteren chinesischen Kupfermünzen anhand von Abbildungen und mit etwas Übung relativ leicht bestimmen. Reizvoll sind auch die von China zur Erleichterung des internationalen Handels seit dem 19. Jahrhundert ausgegebenen silbernen Dollarprägungen mit ihren westlich beeinflussten Motiven. Man denke nur an den 1928 geprägten „Autodollar“ anlässlich der Eröffnung der ersten Autostraße in der Provinz Kweichow.

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Deutsche Münzen ab 1871 – Von der Reichsmünze bis zum Euro

Mit der Verfassung des Deutschen Reiches vom 16. April 1871 ging auch die Zuständigkeit für die Reichswährung von den einzelnen Bundesstaaten auf die Reichsregierung über. Damit konnten endlich die bereits seit langer Zeit notwendigen Reformen zur Schaffung eines einheitlichen Maß-, Münz- und Gewichtssystems in Form der Reichsmünze durchgeführt werden.

Als gemeinsame Nominaleinheit wurde die Mark (in Norddeutschland 1/3 Taler und in Süddeutschland 35 Kreuzer) in dezimaler Teilung gewählt. 100 Pfennige sollten eine Mark ergeben und es sollten Silber- und Goldnominale im Umlauf sein. Es erwies sich ebenfalls als praktisch, dass 10 Pfennige etwa dem Wert eines Groschens entsprachen, woher sich auch die Bezeichnung des Nominals im Volksmund erklärt.

Als Symbol der im deutsch-französischen Krieg (1870/1871) gewonnen Einheit erhielten auch die Reichsmünzen ein einheitliches Bild: Die Nominalwerte von 2 bis 20 Mark zeigten auf der Vorderseite den Reichsadler, die Jahreszahl und den Nennwert mit der Umschrift DEUTSCHES REICH. Die Rückseiten der Reichsmünzen blieben der Gestaltung des jeweiligen Landesherren (bspw. Bayern, Preußen, Sachsen oder die Freie Stadt Lübeck) vorbehalten, wobei der Umfang der Prägeemissionen im Verhältnis zur Größe des jeweiligen Münzherren steht. In Preußen wurden vielmehr Münzen ausgegeben als beispielsweise in Oldenburg oder Sachsen-Coburg-Gotha. Bei den kleineren Münzwerten wurden einheitlich Wert, Jahreszahl und Reichsadler aufgeprägt. Die Bezeichnung der Prägeanstalten auf den Reichsmünzen erfolgte mit Buchstaben in der dynastischen Reihenfolge ihrer Träger: *A = Berlin (Kaiser des Deutschen Reiches, König von Preußen), B = Hannover, C = Frankfurt a. M., D* = München, E = Dresden, F* = Stuttgart, G* = Karlsruhe, H = Darmstadt, J* = Hamburg (die mit einem * gekennzeichneten existieren heute noch).

Mit dem Untergang des Kaiserreiches im Ersten Weltkrieg und dem Ausruf der Weimarer Republik endete auch die Zeit der adligen Territorialstaaten und die Reichswährung wurde nochmals vereinheitlicht. Die katastrophale Inflation der Jahre 1920/1923 wurde durch die Einführung der Rentenmark am 15. Oktober 1923 stabilisiert (1 Rentenmark = 1 Billion Papiermark). Ein Jahr später am 30. August 1924 folgte die (Wieder)Einführung der Reichsmark (RM), die bis 1948 offiziell parallel zur Rentenmark zirkulierte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Währungsreform in den drei westdeutschen Besatzungszonen am 20. Juni 1948. Die „Bank deutscher Länder“ tauschte 100 Reichsmark gegen 6,50 Deutsche Mark (DM). Auch die Währung in der sowjetisch besetzten Zone hieß zunächst Deutsche Mark, 1964 dann Mark der Deutschen Notenbank (MDN) und seit 1968 schlicht Mark (M). Nach einer ereignisreichen Zeit für die Reichsmünzen, wurde am 1.Januar 1999 mit der Einführung des Euro (EUR) zunächst als Buchgeld ein neues Kapitel der Geldgeschichte aufgeschlagen. Zum 1. Januar 2002 folgte die Einführung des Euro-Bargeldes.

Die wechselvolle Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert hat eine Vielzahl von Münztypen, sowie Not-, Gedenk- und Ersatzgeldprägungen hervorgebracht und stellt insoweit ein abwechslungsreiches und aufgrund der breiten Literaturbasis auch leicht zugängliches Sammelgebiet für Münzen dar. Aufgrund der maschinellen Prägetechnik seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert und der zum Teil recht großen Ausgabemengen einzelner Typen spielen bei Reichsmünzen bereits kleine Erhaltungsnuancen eine große Rolle bei der Preisfindung. Ein beliebtes Sammelgebiet deutschen Münzen sind auch die Probemünzen – also nicht verausgabte Musterprägungen mit interessanten Münzbildern bekannter Künstler. Wer möchte, kann natürlich auch das Papiergeld der einzelnen deutschen Staaten und die Anlagegoldprägungen der Bundesrepublik in seine Sammlung miteinbeziehen.
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Banknoten und Papiergeld (8.-20. Jahrhundert)

Die Geschichte des Papiergeldes ist ebenso spannend und abwechslungsreich wie die des Metallgeldes. Am Anfang standen zwei Urformen: Die Quittung und der Schuldschein.

Die Quittung wurde auf eine physisch hinterlegte Menge von Metallgeld ausgestellt und wurde im Laufe der Zeit übertragbar. Aus ihr entwickelte sich die Banknote, die den Anspruch des Kunden verbriefte, sich den auf der Note genannten Betrag jederzeit wieder auf Verlangen in Münzgeld auszahlen zu lassen. Aus dem Schuldschein wiederum entwickelte sich das Staatspapiergeld, das in der Regel nicht in Münzgeld eingelöst werden konnte aber von allen öffentlichen Kassen angenommen werden musste. Hinzu kommt das als Ersatz für Münzgeld ausgegebene Notgeld aus Papier.

Für den Beginn der Papiergeldzahlung mussten also drei Grundbedingungen erfüllt sein: Das Vorhandensein von Papier, die Kenntnis der Schrift und eine private oder staatliche Organisationsform, die den Wert des auf den Scheinen genannten Betrages garantierte. Das erste Papiergeld entstand dementsprechend auch im 8. Jahrhundert in China, wo alle Bedingungen für das „fliegende Geld“ vorhanden waren. In Europa gaben zuerst die italienischen Kaufleute des Spätmittelalters Quittungen für hinterlegtes Geld aus. Aus ihnen entwickelten sich in der Folgezeit auf Wechsel und Geldgeschäfte spezialisierte Bankiers (in Nordeuropa aufgrund der Herkunft auch „Lombarden“ genannt). Die ersten nordeuropäischen „Banken“ entstanden 1609 in Amsterdam, 1619 in Hamburg und 1621 in Nürnberg. Die ersten europäischen Banknoten gab 1661 der ehemalige Kaufmann Johan Palmstruck in Stockholm aus. Die auf vier verschiedene Währungen und 24 Nennwerte lautenden Geldscheine wurden auf den Kontoinhaber ausgestellt, konnten übertragen und von der Stockholms Banco wieder in Münzgeld eingelöst werden. Im Gegensatz zu Münzgeld ließen sich Banknoten beliebig ohne großen Kostenaufwand vermehren. Dieser Versuchung erlag auch Palmstruck, dessen Bank 1668 verstaatlicht wurde, als es nicht mehr möglich war, die ausgegebenen Banknoten in Bargeld einzulösen.

Für die Annahme der ausgegebenen Geldscheine war also das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit des Emittenten entscheidend. Ein Vertrauen, das beispielsweise die Bank von England seit ihrer Gründung 1694 als private Aktiengesellschaft über Jahrhunderte genoss, da auch England weitestgehend von Wirtschaftskrisen und Geldentwertungen des Kontinents verschont blieb. Ganz anders in Frankreich, wo die Spekulationsgeschäfte des Schotten John Law 1720 zu einer ersten großen Inflation in Europa führten und zahlreiche ungedeckte Banknoten hinterließen. Die Assignaten der Französischen Revolution und der Napoleonischen Kriege wiederum verbreiteten das Papiergeld in den besetzten Gebieten Europas (Niederlande, Polen und Teile des Deutschen Reiches). Sie führten aber auch in Deutschland zu einer tiefen Abscheu vor der Verwendung des Papiergeldes bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. In Amerika setzte sich das Papiergeld dagegen bereits im frühen 18. Jahrhundert durch, da die Kolonien zunächst kein Recht zur Münzprägung besaßen und der Bedarf an Zahlungsmitteln durch das Mutterland oft nicht ausreichend gedeckt werden konnte.

Heute ist das Papiergeld wesentlicher Bestandteil des Geldwesens eines jeden Staates der Erde. Die historischen aber auch die modernen Geldscheine eröffnen dem Sammler ein breites Spektrum an verschiedensten Währungsstückelungen, faszinierenden Hintergrundgeschichten und abwechslungsreichen Motive mit künstlerischem Anspruch. Dabei geben die Bilder der Banknoten heute oftmals einen interessanten Einblick in die Kultur und Gesellschaft der ausgebenden Staaten.
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Orden und Ehrenzeichen

Bereits im antiken Griechenland wurden Orden und Ehrenzeichen für militärische Verdienste in Form von kleinen metallenen Scheiben oder Halbmonden verliehen. Die Römer übernahmen diese Sitte für ihr Heer und nannten diese Auszeichnung in Anlehnung an das griechische tá fálára klanggleich phalera. Von diesem lateinischen Wort leitet sich auch der Begriff für die wissenschaftliche Ordenskunde ab – Phaleristik.

Bereits die Römer schmückten ihre Orden und Ehrenzeichen mit bildlichen Darstellungen wie Götterporträts oder Fabelwesen. Die neuzeitlichen Orden und Ehrenzeichen haben ihre Wurzeln allerdings weniger in der Antike, als vielmehr im Ordenswesen des Mittelalters. Nach dem Ersten Kreuzzug wurden in Palästina geistliche Ritterorden gegründet, um die Sicherheit der christlichen Pilger auf dem Weg zu den Heiligen Stätten gewährleisten zu können. Die Mitglieder solcher Gemeinschaften wie des Templerordens (gegr. 1118), des Johanniterordens (gegr. 1099) oder des Deutschen Ordens (gegr. um 1190) mussten sich bestimmten Regeln (ordo) unterwerfen und trugen als äußeres Zeichen ihrer Zugehörigkeit ein Abzeichen an der Kleidung. Aus diesen Symbolen in Verbindung mit einem festgelegten Verhaltenskodex und einer Hierarchie der Mitglieder entstand das moderne Ordenswesen. Im Spätmittelalter gesellten sich besonders im Umfeld des Hundertjährigen Krieges weltliche Ritterorden den geistlichen Gemeinschaften hinzu. Berühmte nicht-geistliche Orden des Spätmittelalters sind beispielsweise der englische Hosenbandorden (The Most Noble Order of the Garter, gegr. 1348) oder der burgundische Orden vom Goldenen Vlies (gegr. 1430).

Im Verlaufe des 17. Jahrhunderts löste sich das absolutistische Ordenswesen von dem Charakter der bruderschaftlichen Zusammenschlüsse der alten Ritterorden und schuf Belohnungsinstrumente vor allem für militärische Verdienste. Zunächst waren diese Verdienst- und Tapferkeitsmedaillen nur für adlige Offiziere gedacht. Später und vor allem im Zuge der Revolutionskriege am Beginn des 19. Jahrhunderts mussten jedoch auch Ehrenzeichen für bürgerliche Unteroffiziere, Mannschaften und nicht-militärische Leistungen beispielsweise im Sanitätswesen gestiftet werden. So angebotene die Phaleristik dem Sammler heute ein breites Spektrum an zivilen und militärischen Orden und Ehrenzeichen von nahezu allen Ländern der Welt.

Dabei sind nicht nur Seltenheit und Erhaltung wichtige Kriterien für die Preisfindung bei Orden und Ehrenzeichen. Auch die originale Verleihungsurkunde oder zusätzliche Informationen (bspw. Briefe und Fotos) über den ehemaligen Träger können teilweise erhebliche Auswirkung auf den Zuschlagspreis bei einer Auktion haben. Ob man seine Sammlung von Orden und Ehrenzeichen nach historischen, geographischen oder persönlichen Gesichtspunkten aussucht, eine gewisse Fachkenntnis ist in jedem Fall unerlässlich, weshalb sich Anfänger auf diesem Gebiet von einem Experten beraten lassen sollten.

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Münzwaagen und Gewichte (16.-20. Jahrhundert)

Lange bevor Münzen einen aufgeprägten und garantierten Wert (Nominal) besaßen, war vor allem ihr Edelmetallgehalt für die Kaufkraft entscheidend. So war die Münzwaage über Jahrhunderte der ständige Begleiter des Kaufmanns und Wechslers. Auch leiteten sich viele Nominalbezeichnung wie Schekel („das Gewogene“) oder Dupondius („zwei Pfund“) von Gewichten ab.

Speziell gefertigte Münzwaagen wurden zu allen Zeiten zum Prüfen von Münzen auf Vollgewichtigkeit und Echtheit benutzt. Im Mittelalter dienten vor allem leicht zusammenlegbare Klappwaagen zum Abwiegen von Münzen und Edelmetall („Hacksilber“), da die Menge der geprägten Sorten nahezu unüberschaubar war. Seit dem 16. Jahrhundert wurden die aus einem Waagebalken, Waagschalen und Gewichten bestehenden Sets der Münzwaagen zumeist in gut transportierbaren und dekorativen Holzkästen aufbewahrt. Die enthaltenen Gewichte lauteten dabei nicht auf eine bestimmte Maßeinheit wie Gramm oder Unze, sondern auf die entsprechenden Münznominale: Dukat, Taler oder Noble. Die Bestimmung der zu wiegenden Münzsorte erfolgte bei der Münzwaage entweder über die Schriftangabe auf dem Gewicht (bspw. 1 LsDOR = 1 Louis d’or oder 1 GOLD GULD = 1 Goldgulden) oder das darauf eingeprägte Bild der Münze. Zur Unterscheidung von den originalen Zahlungsmitteln waren die Gewichte der Münzwaagen dabei meist rechteckig und bestanden aus Messing.

In Deutschland stammen die meisten Münzwaagen des 16.-18. Jahrhunderts aus Nürnberg oder Köln und waren regelrechte „Exportschlager“ dieser Städte. Seit dem 18. Jahrhundert entstand im Bergischen Land ein weiteres Zentrum der deutschen Waagenherstellung und ganze Handwerkerfamilien waren etwa in Barmen, Radevormwald, Lennep oder Solingen über ein halbes Jahrhundert dort tätig. Im europäischen Raum wurden Münzwaagen auch noch in größeren Mengen in den Handelsmetropolen von Amsterdam, Paris, Mailand oder Venedig produziert. Noch im Kaiserreich waren kleine Schnellwaagen für die Überprüfung der 5-, 10- und 20-Goldmark-Stücke im allgemeinen Gebrauch (Patent-Goldmünzwaagen). Bekannt sind beispielsweise die Firma „A. Schimmel“ in Leipzig oder „Alex Bernstein & Co.“ aus Berlin. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts verlor jedoch bereits die Goldmünze und damit auch die Münzwaage ihre Bedeutung im Zahlungsverkehr.

Die detailreich gearbeiteten Waagen und ihre verzierten Holzkästen mit Herstellerangabe sind heute ebenso gefragte Sammelobjekte, wie die Münzen, zu deren Überprüfung sie einstmals hergestellt wurden. Neben den Münzwaagen können auch verwandte Messinstrumente wie Edelmetall- (mit Gewichten in Grain), Apotheker- (mit Gewichten in Grain, Drachm und Scruples) und Diamantwaagen (mit Gewichten in Carat) oder einzelne Gewichtssätze in die Sammlung miteinbezogen werden.

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Deutschland.