Kennen Sie das? Gerade erst haben Sie die Schuhe gekauft und schon beim ersten Gang über das Kopfsteinpflaster sind die Absätze zerkratzt!
Auch viele weitere Schuh-Unfälle passieren natürlich nie dann, wenn gerade noch ein Schuhmacher offen hat und schon gar nicht in der Nähe eines solchen Handwerkers.
Was also tun, wenn der Absatz abgebrochen, die Sohle lose oder die neuen Lackschuhe zerkratzt sind?
Mit ein wenig Geschick können Sie Ihre Schuhe selber reparieren.
Zumindest für eine Weile sparen Sie sich so den Gang zum Schuster und müssen auch nicht sofort ein neues Paar Schuhe kaufen.
Schuhe selber reparieren – Tipps für die sechs häufigsten Schuh-Unfälle
Mittlerweile gibt es Anleitungen für jegliche Tätigkeiten, die sonst ein Fachmann durchführt.
Besonders in Deutschland wird unglaublich viel selbst zusammengeschustert.
Da sind wir schon beim Thema.
Nicht wegen jedem Unglück, welches Ihren Schuhen passieren kann, müssen Sie sofort zum Schuster.
Sie können abgebrochene Absätze und lose Sohlen auch selbst wieder ankleben oder Kratzer in Ihren Lieblingsschuhen selber reparieren.
Ein wenig Geschick gehört natürlich dazu, und wenn Sie sich nicht sicher sind, die Beschädigung sehr stark ist oder der Schuh wirklich zu teuer für eigene Handwerksversuche war, dann bringen Sie Ihre Schuhe zum freundlichen Fachmann.
Er versteht sein Handwerk und wird Ihnen professionell helfen.
Absatz abgebrochen
Frauen, die sehr häufig High Heels tragen, kennen das Problem sicherlich – der Absatz ist abgebrochen. Jetzt muss schnelle Hilfe her, denn auf nur einem Absatz läuft es sich schlecht.
Die schnelle Hilfe, den anderen einfach auch abzubrechen und auf flachen Sohlen weiterzulaufen, mag im Film ganz lustig sein, ist aber für den normalen Alltag keine echte Alternative.
Sekundenkleber ist die schnelle Hilfe in diesem Fall.
Aber Sie sollten, wenn Sie Ihre Schuhe selber reparieren, doch lieber etwas sorgfältiger vorgehen.
Sie benötigen für die Reparatur des abgebrochenen Absatzes eine Schraubzwinge und Zwei-Komponenten-Kleber. Außerdem sollten Sie den Schuh vorher gründlich putzen.
Vor allem an der Abbruchstelle darf sich kein Fett und Schmutz mehr befinden.
Nun streichen Sie die Bruchstelle gut mit dem Zwei-Komponenten-Kleber ein und setzen den Absatz wieder an.
Nun braucht die Verbindung etwas Druck, damit der Absatz wirklich lange hält.
Dafür spannen Sie den Schuh am besten in eine Schraubzwinge, bis der Kleber vollständig ausgehärtet ist.
Der Hersteller hat die Aushärtungszeit immer auf dem Produkt vermerkt.
Beim Kleber müssen Sie darauf achten, dass er für die Materialien Ihres Schuhs geeignet ist.
Absatz zerkratzt
Gerade Schuhe mit hohen Absätzen wie Pumps oder High Heels sind sehr anfällig für kleine und größere Kratzer an den Absätzen.
Die Kratzer entstehen auch, wenn Sie ganz vorsichtig laufen.
Kopfsteinpflaster, ein unbedachter Schritt über ein Gitter vor dem Schaufenster oder die Kanalabdeckung – das sind alles Gefahrenquellen für Ihre Absatzschuhe.
Aber nicht wegen jedem kleinen Kratzer müssen Sie Ihre Schuhe gleich zum Schuhmacher bringen.
Sie können mit ein paar kleinen Hilfsmitteln die Schuhe selber reparieren und sparen im besten Fall eine Menge Geld.
Haben Sie einen oder mehrere leichte Kratzer im Absatz, kann es durchaus schon ausreichen, wenn Sie eine Auto- oder Kunststoffpolitur auftragen.
Es kann sein, dass die Kratzer nicht gleich beim ersten Mal verschwinden.
Dann wiederholen Sie den Vorgang einfach solange, bis die Kratzer nicht mehr zu sehen sind.
Wichtig ist, dass Sie die Absätze und vor allem die Stellen mit den Kratzern sehr gut reinigen, ehe Sie die Politur einreiben.
Bei tieferen Kratzern hilft eine Politur oft nicht mehr.
Hier hilft es, wenn Sie die Kratzer vorsichtig mit Kunststoffkleber auffüllen und erst dann mit der Politur nacharbeiten.
Haben Ihre Schuhe dunkle Absätze, hilft auch ein Nagellack in der entsprechenden Farbe.
Besonders gute Ergebnisse erzielen Sie aber mit Autolack, den Sie auch in recht kleinen Fläschchen kaufen können.
Im Handel gibt es auch spezielle Reparaturstifte, die wie ein Permanent-Marker funktionieren.
Ganz verhindern können Sie Kratzer natürlich nicht, aber einen Tipp zum Vorbeugen haben wir dennoch für Sie.
Streichen Sie Ihre Absätze mit Klarlack ein, dann sind sie vor leichten Kratzern geschützt.
Das geht natürlich nicht bei Lederabsätzen.
Absätze aus Leder können auch nicht so einfach von Kratzern befreit werden wie Kunststoffabsätze.
Oft sind nicht nur Kratzer in den Lederabsätzen, sondern das Leder ist richtiggehend hoch geschoben.
Hier bleibt meist nur der Gang zum Schuhmacher.
Er wird versuchen, das Leder wieder nach unten zu ziehen oder stark geschädigte Lederabsätze wieder neu beziehen.
Alternativ können Sie auch die Tipps und Tricks für das Beseitigen von Kratzern im Leder an Ihren Absätzen ausprobieren.
Kratzer im Lederschuh reparieren
Kratzer sind recht schnell im Lederschuh.
Das ist wirklich ärgerlich, denn die guten Stücke sind meist auch etwas teurer gewesen.
Mit den richtigen Hilfsmitteln und ein bisschen Geduld lassen sich aber viele, auch schwere Beschädigungen des Leders wieder beseitigen.
Leichte Kratzer im Leder
Leichte Kratzer haben meist nur die oberste Farbschicht des Leders angegriffen.
Hier reicht ein normales Schuhpflegemittel meist schon aus, um den Schaden unsichtbar zu machen.
Zuerst reinigen Sie den Schuh gründlich und befreien ihn so von den ganzen Pflegemitteln, die auf dem Leder sitzen.
Sie werden schon jetzt sehen, dass die Kratzer deutlich weniger zu sehen sind.
Nun verteilen Sie eine farblich passende Schuhcreme auf dem Schuh und polieren ihn nach einigen Minuten.
Zum Schluss behandeln Sie den Schuh noch mit Schuhwachs und der Kratzer ist nicht mehr sichtbar.
Starke Kratzer im Leder
Starke Beschädigungen entstehen oft durch scharfe Kanten an Stühlen, Tischen oder Regalen.
Diese Art von Kratzern sind schon bis ins Leder eingedrungen.
Schuhcreme und Wachs helfen hier nicht mehr, die schadhafte Stelle muss aufgefüllt werden.
Dafür entfernen Sie vorsichtig mit einem Schleifpad überstehende Ränder am Kratzer.
Dann füllen Sie den Kratzer mit einer speziellen Reparaturcreme auf.
Nach dem Trocknen der Creme, die flexibel bleibt, aber enorm stabil ist, entfernen Sie überschüssige Creme und pflegen Ihre Schuhe wie gehabt mit Schuhcreme und Wachs.
Sie werden staunen, wie gut der Schuh wieder aussieht!
Tiefe Beschädigungen des Leders
Richtig tiefe Kratzer, bei denen die Lederfasern schon sichtbar werden, kommen nicht allzu häufig vor.
Aber auch diesen Beschädigungen können Sie zu Leibe rücken.
Dafür gibt es spezielles Farbwachs, mit dem Sie die Stelle auffüllen können.
Allerdings ist das Farbwachs sehr spröde und kann nur an Stellen angewendet werden, die fast nicht in Bewegung sind.
Verstärkte Spitzen an Boots und Arbeitsspitzen können zum Beispiel mit einem Riegel Hartwachs repariert werden.
Auch bei den tiefen Beschädigungen entfernen Sie zunächst die hochstehenden Ränder und bearbeiten die Stelle mit einem Schleifpad.
Dann bürsten Sie den Kratzer mit einer speziellen Rauleder-Bürste mit Messingborsten gut aus.
Das erhitzte, aber nicht flüssige Wachs wird nun in den Kratzer gedrückt.
Überstehendes Wachs schneiden Sie ab und begradigen die Fläche mit dem Schleifpad.
Dann behandeln Sie den Schuh weiter wie bei den starken Kratzern.
Zerkratzte Lack-Schuhe selber reparieren
Gerade Lackschuhe sind sehr anfällig, wenn es um kleine Beschädigungen und Kratzer geht.
Sie können aber meist mit einem Lackstift richtig gut repariert werden.
Säubern Sie dafür den Schuh zunächst gründlich, am besten mit einem speziellen Lackreiniger wie dem Lack-Mousse von Collonil.
Oft sind schon jetzt kleine Spuren und sehr leichte Kratzer nicht mehr sichtbar.
Ist der Kratzer noch immer deutlich zu sehen, greifen Sie zu einem sehr feinen Sandpapier und schleifen die beschädigte Stelle sanft an.
Wischen Sie noch einmal mit einem Poliertuch über den Schuh und gehen mit dem Lackstift über die beschädigten Stellen.
Lassen Sie den Lack gut trocknen und polieren Sie die Schuhe mit einem weichen Tuch nach.
Eventuell noch bestehende Unebenheiten können Sie dann noch einmal mit dem Lackstift ausbessern.
Lose Schuhsohle kleben
Wenn die Sohle an Ihrem Schuh etwas lose ist, dann können Sie diese meist selbst wieder neu verkleben.
Dafür müssen Sie natürlich auch in diesem Fall die Schuhe vorher wieder gründlich putzen.
Die zu verklebenden Flächen rauen Sie nun mit etwas Schleifpapier an.
Um die Sohle wieder fest anzukleben, benötigen Sie speziellen Schuhkleber, sonst wird die Sohle nicht lange halten, da ein normaler Haushaltskleber den Belastungen nicht standhält.
Bestreichen Sie beide Flächen sorgfältig mit dem Kleber und drücken Sie sie zusammen.
Halten Sie den Druck möglichst lange aufrecht.
Sie können sich zum Beispiel einfach den Schuh anziehen und darauf stehen.
Nun mussder Kleber unter Druck mindestens 24 Stunden aushärten.
Auch hier gibt es einen kleinen Trick, um den Druck auszuüben.
Stellen Sie ein Stuhlbein in den Schuh und beschweren den Stuhl mit Büchern oder ähnlichem.
Bei sehr hochwertigen Schuhen raten wir allerdings dazu, den Fachmann aufzusuchen und die Sohle professionell wieder neu verkleben zu lassen.
Schnürsenkel gerissen oder ausgefranst
Sie haben nur kurz angehalten, um sich den gelösten Schnürsenkel neu zu binden, und da ist es schon passiert! Der Schnürsenkel ist gerissen.
Nicht immer ist ein Geschäft in der Nähe, welches die passenden Schnürsenkel oder überhaupt welche führt.
Oft brauchen Sie auch eine ganz besondere Farbe, die zum Leder des Schuhs passt und diese ist schon gleich gar nicht aufzutreiben.
Hier hilft Ihnen transparentes Gewebeband weiter.
Wickeln Sie das Gewebeband um das kaputte Ende und verbinden Sie es mit dem anderen Ende.
Nun rollen Sie das Gewebeband einfach ein, damit es die beiden Enden wie ein Schnürsenkel wieder miteinander verbindet.
Auf lange Sicht ist der Kauf eines neuen Schnürsenkels aber ratsam.
Ein großes und sehr häufiges Ärgernis sind ausgefranste Enden an Schnürsenkeln.
Deswegen brauchen Sie nun wirklich nicht neue Schnürsenkel zu kaufen, denn hier gibt es gleich mehrere Tipps, wie Sie diese selbst reparieren.
Umwickeln Sie die Enden fest mit durchsichtigem Klebeband.
Sie können die Farbe sogar mit einem Filzstift anpassen.
Eine tolle Möglichkeit ist auch, die Enden in transparenten Nagellack zu tauchen und mit den Fingern einzurollen. Lassen Sie die neuen Spitzen gut trocknen und fädeln die Schnürsenkel wieder mühelos ein.
Wie Sie sehen, muss man nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Schuhmacher.
Mit ein bisschen Geschick können Sie Schuhe selber flicken.
Soll es aber wirklich gut sein und lange halten, empfiehlt sich vor allem bei sehr teuren Schuhen, doch lieber unseren Fachmann ans Werk zu lassen.
Geben Sie Ihr defektes Paar einfach in einer unserer Filialen an der Kasse ab und nach ein paar Tagen bekommen Sie diese dann repariert zurück.