Seilzüge richtig einsetzen, Wozu wird ein Seilzug eingesetzt?

Die Erfindung des Handseil- oder Mehrzweckzuges reicht inzwischen schon weit mehr als 70 Jahre zurück.

Obwohl sich am Grundprinzip der Geräte wenig geändert hat, sind sie bis heute unverzichtbare Helfer für viele Einsatzgebiete.

Für wen Handseilzüge geeignet sind und was bei ihrem Einsatz beachtet werden muss, lesen Sie im nachfolgenden Beitrag.
Seilzuge richtig einsetzen, Wozu wird ein Seilzug eingesetzt

Wozu wird ein Seilzug eingesetzt?

Handbetriebene Seilzüge, sie werden, nach den Herstellern, teilweise auch Greifzug oder Habegger genannt, haben vielfältige Einsatzmöglichkeiten.

Mit ihnen lassen sich schwere Lasten mit verhältnismäßig geringem Krafteinsatz ziehen und bewegen und zwar unabhängig von externen Kraftquellen wie Motoren, Schleppern oder Seilwinden.

Eine Person allein kann, je nach Modell des Seilzuges, über 3000 kg im direkten Zug bewegen.

Durch Nutzung des Flaschenzugprinzips lässt sich diese Zugkraft sogar noch steigern.

Im forstlichen Einsatz können Bäume beim Fällen gesichert, Hänger heruntergezogen oder Stämme gerückt werden.

Auch kleinere Stubben lassen sich roden, was sich besonders im heimischen Garten als sehr nützlich erweisen kann.

Sogar für Jäger lohnt sich die Anschaffung eines kleinen Seilzuges.

Er ist nicht nur zu Bergung von schwerem Wild einsetzbar, sondern auch beim Hochsitzbau, um das Aufstellen und Positionieren des Ständerwerks durchzuführen.

Hierbei zeigt sich auch ein weiterer Vorteil gegenüber anderen Verfahren: Jeder Mehrzweckzug verfügt über je einen Vorwärts- und Rückwärtshebel.

Mit ihnen ist ein sehr präzises Steuern des Hubvorganges möglich und auch ein Ablassen der Last ist ohne große Anstrengung möglich.

Darin liegt auch ein großer Vorteil gegenüber den meisten Seilwinden, insbesondere Spillwinden, da diese nur eine Arbeitsrichtung haben.

Auch im Offroadbereich werden Seilzüge häufig auf Fahrzeugen mitgeführt.

Sie kommen ohne zusätzlichen Treibstoff oder komplizierte Ersatzteile aus und leisten bei der Bergung des eigenen oder eines weiteren Fahrzeugs abseits der Straße und im Gelände wertvolle Dienste.

Nicht umsonst gehören Seilzüge auch bei Hilfsorganisationen oft zur Standardbeladung. Mehrzweckzüge lassen sich auch in unwegsamem Gelände einsetzen, wo schweres Räumgerät oft nicht mehr eingesetzt werden kann.

Gerade für Privatanwender, ambitionierte Brennholzselbstwerber und auch Jäger ist nicht zuletzt das gute Preis-Leistungs-Verhältnis ein wichtiges Argument.

Was ist bei der Benutzung von Seilzügen zu beachten?

Wie für alles technische Gerät sind auch beim Einsatz eines handbetriebenen Seilzuges gewisse Grundregeln zu beachten.

Es versteht sich von selbst, dass nur Personen die Bedienung übernehmen, die die Hinweise in der Bedienungsanleitung gelesen und verstanden haben.

Insbesondere Zugseil, Hebelrohr und Scherstifte sind leider trotzdem immer wieder einer gewissen „Improvisation“ durch die Anwender ausgesetzt.

Dies ist unter Umständen sehr unfallträchtig. Deshalb:

  • Zugseil nie um die Last schnüren, Rundschlingen benutzen
  • Zugseil bei > 10 % Abweichung zum Ursprungsdurchmesser ersetzen
  • keine beschädigten oder verdrehten Drahtseile benutzen
  • nur passende Original-Drahtseile im Durchmesser entsprechend des Gerätetyps nutzen
  • Hebelrohr nicht verlängern, zu zweit daran ziehen oder mit Gewalt bedienen
  • nur passendes Originalzubehör (Scherstifte!) einsetzen

Die Scherstifte dienen als Überlastsicherung beim Bewegen des Vorwärtshebels.

Wird die Last zu groß, fungieren sie als Sollbruchstelle.

Bei gebrochenem Scherstift wird die Last vom Seilzug weiter festgehalten, kann zwar jederzeit abgelassen, jedoch nicht weiter nach vorn bewegt werden.

Erst nach Einbau eines Ersatzstiftes ist wieder eine Vorwärtsbewegung möglich.

Es sollte jedoch überlegt werden, ob sich die notwendigen Zugkräfte durch den Einbau von Umlenkrollen, dem Beseitigen von Hindernissen usw. verringern lassen.

Andernfalls würde der Ersatzscherstift sehr wahrscheinlich gleich wieder brechen.

Vor jedem Gebrauch sind alle Ausrüstungsgegenstände auf einwandfreien Zustand zu prüfen.

Erst dann darf mit der Arbeit begonnen werden.

Im gewerblichen Einsatz ist darüber hinaus eine jährliche Prüfung der Ausrüstung durch einen Sachkundigen sowie eine entsprechende Dokumentation erforderlich.

Sollten Sie hierbei Hilfe benötigen, sprechen Sie uns gerne an.

Auf unserem Prüfstand können wir Seilwinden und -züge prüfen, ebenso die zugehörigen Anschlagmittel.

Anschlagmittel wie z. B. Umlenkrollen und Rundschlingen sollten für den forstlichen Bodenzug zugelassen sein.

Die Orientierung an den FTF-Klassen bietet sich an, um hier die richtige Wahl zu treffen.

Je nach Leistungsfähigkeit der Seilzüge sind also die Klassen FTF 2,5 (grün) oder FTF 4,5 (gelb) für kleine und mittelgroße bzw. große Seilzüge geeignet.

Die Norm DIN 30754 für den Bodenzug

Der horizontale Bodenzug mit Seilwinden ist im forstwirtschaftlichen Betrieb beim Holzrücken allgegenwärtig.

Mit der jetzt eingeführten Norm DIN 30754, die ab März 2018 in Deutschland gültig ist, ergeben sich einige Neuerungen.

Lesen Sie hier, was sich jetzt ändert.

Hintergrund der Norm DIN 30754

Bis zur Herausgabe der Norm DIN 30754 für Anschlagmittel im Bodenzug gab es keine normativen Vorgaben.

Oft wurden daher Anforderungen angewandt, die auf den Hebebereich abgestimmt waren.

Spezielle Normen für forstwirtschaftliche Zwecke gab es bisher nicht.

Der hohe Sicherheitsfaktor, z. B. SF 7 für eine Rundschlinge, führte beispielsweise dazu, dass sich die Schlingen nur noch schwer in Umlenkrollen einlegen ließen.

Gleichzeitig wurden die Anschlagmittel zwangsläufig eher schwer und unhandlich.

Die Normauslegung wurde speziell auf die Erkenntnisse des forstlichen Seilwindeneinsatzes abgestimmt.

Grundsätzlich wird in der neu eingeführten Norm DIN 30754 der Bodenzug vom Hebebereich (z. B. Arbeiten mit Seilkrananlagen oder Kranen) getrennt.

Die neue Angabe zur forstlichen Zuglast (FTF)

Eine wesentliche Änderung in der Norm ist der Begriff Forest Tractive Force oder kurz FTF, gefolgt von einer Dezimalzahl z. B. FTF 2,5 oder FTF 6,0. Die FTF-Klasse bezeichnet die maximal zulässige Nutzlast eines Anschlagmittels bzw. die Zuglast, welche die Forstseilwinde bei Nutzung dieses Anschlagmittels erreichen darf.

Für den Anwender wichtig: „Umrechnen“ bei den Anschlagmitteln gibt es mit der neuen Norm nicht mehr.

Während früher galt, dass alle Anschlagmittel inklusive der Windenseile die doppelte Nutzlast der Windenzugleistung erreichen mussten, sind die erforderlichen Sicherheitsreserven für den Bodenzug nun bereits in die FTF-Klasse eingerechnet.

Im Klartext: Alle Anschlagmittel einer FTF-Klasse können mit den entsprechenden Forstseilwinden eingesetzt werden. Also FTF 4,5 zur Seilwinde mit 4,5 t Zugleistung, FTF 6,0 zur Seilwinde mit 6,0 t Zugleistung, usw.

Die Angaben werden zukünftig auf allen Anschlagmitteln zu finden sein, die nach Norm DIN 30754 gefertigt werden. Der Begriff Working Load Limit (WLL) aus dem Hebebereich wird für den forstlichen Bodenzug somit durch Forest Tractive Force (FTF) ersetzt.

Schäkel aus dem Bereich Hebezeuge dürfen davon abweichend weiterhin genutzt werden, wenn die Nutzlast ausreicht.

Als weitere Vorgabe sind Benutzerhinweise zu nennen, die im Zuge der Normeinführung verpflichtend beim Erwerb entsprechender Produkte übergeben werden müssen.

Sie enthalten Sicherheitshinweise, Angaben zu Aufbau und Funktion, zur Prüfung und Wartung, generelle Ablegehinweise sowie die Angabe des Herstellers.

Was passiert mit den „alten“ Anschlagmitteln?

Für gewerbliche und professionelle Anwender gilt: Wenn es normgerechte Anschlagmittel gibt, müssen diese gekauft und benutzt werden.

Bei Benutzung von ungenormten Artikeln muss die Sicherheit der verwendeten Anschlagmittel in der Risikobewertung dargelegt werden.

Andernfalls dürfen „alte“ Anschlagmittel nicht verwendet werden.

Auf Rundschlingen, Umlenkrollen und Baumzugseilen müssen die Norm, der FTF-Wert und der Zusatz „Nur für den forstlichen Bodenzug geeignet“ stehen.

Die Kennzeichnung muss dauerhaft auf den Anschlagmitteln angebracht sein.

Ist die Kennzeichnung verschlissen, muss auch das Anschlagmittel abgelegt werden.

Rundschlingen aus dem Hebebereich, die mit WLL gekennzeichnet sind, dürfen nicht für den forstlichen Bodenzug eingesetzt werden.

Die Farbcodes für Anschlagmittel nach DIN 30754

Eine Erleichterung bei der Auswahl geeigneter Anschlagmittel soll Ihnen ein Farbcode bringen, mit dem unsere Nordforest-Produkte aus diesem Segment gekennzeichnet werden.

Umlenkrollen, Rundschlingen, Kettenbauteile und Baumzugseile werden innerhalb einer FTF-Klasse einheitlich farblich gekennzeichnet:

Farbbeispiele für Anschlagmittel | RAL-Farbton | FTF-Klasse
RAL-6017-Maigrun | 6017 Maigrün | 2,5 t
RAL-1016-Schwefelgelb | 1016 Schwefelgelb | 4,5 t
RAL-2002-Blutorange | 2002 Blutorange | 6,0 t
RAL-5017-Verkehrsblau | 5017 Verkehrsblau | 8,5 t

Anschlagmittel einer Klasse lassen sich somit leicht miteinander kombinieren und die Verwechselungsgefahr sinkt.

Eine Ausnahme bilden nach wie vor Rückeketten, für die sich eine Farbgebung je nach Festigkeitsklasse bereits lange zuvor durchgesetzt hatte (Rot= Grad 80, Blau = Grad 100).

Für Rückeketten gilt weiterhin, dass die Mindestbruchlast mindestens doppelt so hoch sein muss wie die Zugleistung der Seilwinde.

Hinweis: Der Grube-Farbcode ist nicht Teil der Norm, also auch nicht grundsätzlich verpflichtend.

Eine verpflichtende, wiederkehrende Seilwindenprüfung stellt sicher, dass die Seilwinden die gewünschten Leistungsparameter einhalten.

Ein Prüfbuch ist für gewerbliche Nutzer deswegen unverzichtbar.

Laden Sie sich am besten bei uns ein kostenloses Prüfbuch im PDF-Format herunter: Download Prüfbuch Anschlagmittel.

Übrigens: Die jährlich vorgeschriebene Seilwindenprüfung für Spillwinden und Seilzüge können Sie auch bei uns durchführen lassen. Sprechen Sie uns dazu gerne an.

Das Baumzugseil bei der Forstarbeit – Einbau und Handhabung

Baumzugseile dienen dazu, einen Baum sicher in eine Richtung zu fällen.

Gerade bei Problembaumfällungen in bewohnten Gebieten oder bei Fällungen in Verkehrsnähe bietet die Arbeit mit Kunststoffbaumzugseilen eine große Zeitersparnis und ein sehr hohes Maß an Sicherheit im Vergleich zu Stahlseilen. Unsere Nordforest Baumzugseile für die seilwindenunterstützte Baumfällung werden nach den Vorgaben der DIN 30754 und den neuesten Erkenntnissen für den forstlichen Bodenzug gefertigt.

Baumzugseile sollten grundsätzlich möglichtst hoch im Baum eingebaut werden.

Hierfür können verschiedene Verfahren angewendet werden, die wir in diesem Blogbeitrag beschreiben.

Die Königsbronner Anschlagtechnik

Die erste mögliche Einbaumethode wird als Königsbronner Anschlagtechnik, kurz KAT, bezeichnet.

Sie eignet sich zur seilwindenunterstützten Fällung mit einer Einbauhöhe des Zugseiles in 5 bis 6 m Höhe vom Boden aus.

Hierzu werden folgende Ausrüstungsgegenstände benötigt:

  • Nordforest Baumzugseil
  • Teleskopgestänge
  • Schubhaken
  • Münchehofer Sicherheitsgabel (optional)
  • Schäkel

Der Einbau erfolgt folgendermaßen: Auf ein vorhandenes Gestänge wird anstelle der Säge ein Schubhaken aufgesteckt. Dieser dient als Zug- und Schubhilfe.

Das Nordforest Baumzugseil wird mit einem Schäkel in 5–6 m Höhe von Ast zu Ast um den Baum herumgeführt.

Anschließend wird der Schäkel zu Boden gelassen/gezogen und mit dem Seil verbunden.

Durch Ziehen am freien Seilende wandert der Schäkel mit dem Seil nach oben.

Das freie Seilende wird mit dem zweiten Schäkel an der Schlaufe des Windenseiles befestigt.

Die Fällung kann beginnen.

Bei astfreien Bäumen wird das Seil am Boden verbunden und danach mit der Anschlagkralle/Gestänge nach oben geschoben.

Durch Ziehen am freien Seilende wird die Schlaufe, gehalten von der Kralle, zusammengezogen.

Die Königsbronner Stahlseiltechnik

Dieses Verfahren richtet sich an alle, die ein Baumzugseil aus Stahl einsetzen möchten.

Solche Seile verfügen über ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und sind deshalb für Gelegenheitsanwender interessant.

Dafür sind Baumzugseile aus Stahl pro Meter allerdings deutlich schwerer als solche aus Kunststoff, wodurch auch ihre Handhabung mehr Kraft erfordert.

Das Verfahren ist für Seilwinden mit einer Zugleistung von bis zu 8,5 t geeignet.

Ein Klettern oder Einbauen mit Leitern entfällt. Dadurch ist es weniger gefährlich.

Ergonomische und wirtschaftliche Vorteile sind das Resultat.

Mit der Königsbronner Stahlseil-Technik (KST) können Baumzugseile aus Stahl schnell, sicher und mit geringem Kraftaufwand in Baumhöhen bis zu 10 m eingebaut werden.

Folgende Utensilien werden für das Verfahren benötigt:

  • Stahl-Baumzugseil
  • Teleskopgestänge
  • Schubhaken
  • Wurfbeutel
  • Reepschnur

Der Wurfbeutel mit der Reepschnur wird mit Hilfe des Schubhakens, der auf dem Gestänge angebracht ist, über die höchstmögliche Astgabel gelegt.

Der Beutel wird mit dem Schubhaken so über den Ast gelegt, dass er hinter dem Ast herunter fällt.

Die Einzugsöse des Stahlseiles wird an dem Karabiner des Wurfbeutels befestigt.

Das Stahlseil kann dann mit der Reepschnur hoch in den Baum und über die Astgabel gezogen werden.

Die kurze Einzugöse sorgt dafür, dass das Baumzugseil gut über die Astgabel rutscht.

Die Schlaufen des Baumzugseiles werden anschließend mittels Schäkel mit dem Hauptwindenseil verbunden, sodass das Baumzugseil umgelegt um den zu ziehenden Baum liegt.

Das Stahlbaumzugseil darf keinesfalls geschnürt oder gar geknotet werden, da dies die Bruchlast unzulässig stark verringert.

Die Darmstädter Seilzugtechnik

Für den Einbau von Baumzugseilen in Höhen bis 15 Meter bietet sich die Darmstädter Seilzugtechnik an.

Dieses Verfahren in der Dynaforce-Dyneema-Variante bedient sich einer Wurfbeutelschleuder, um eine Hilfsleine aus Dyneema in den Baum zu katapultieren.

Durch das Gewicht des daran angehängten Wurfbeutels gleitet die Dyneema-Leine zu Boden.

An diese Leine wird das Dynaforce-Baumzugseil befestigt und mittels der Dyneema-Leine in die Höhe, um den Baum herum und dann zu Boden gezogen.

Beide Enden des Baumzugseiles werden mit einem Schäkel am Windenseil befestigt. Die Fällung kann beginnen.

Folgende Ausrüstung ist für die Darmstädter Seilzeugtechnik erforderlich.

  • Baumzugseil aus Kunststoff
  • Wurfbeutel
  • Wurfleine (Dyneema)
  • Wurfbeutelschleuder/Katapult

Obwohl der Einsatz der Wurfbeutelschleuder ein wenig Geschick verlangt, hat dieses Verfahren einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Bei korrekt eingebautem Seil kann die Kraft der Winde weit oben am Baum wirken, was vor allem bei schwierigen Fällungen und bei der Starkholzernte hilfreich is

Für das andere Ende des Seils

Es versteht sich von selbst, dass Bäume nicht mit Muskelkraft allein zu Fall gebracht werden, wenn Baumzugseile im Einsatz sind.

In großen Betrieben übernehmen Forstschlepper mit angebauter Dreipunktseilwinde diese Arbeit, wobei auch hier das Baumzugseil und das eigentliche Windenseil mit einem Schäkel verbunden werden.

Für ambitionierte Holzfäller sowie kleine und mittelgroße Forstbetriebe bietet sich hingegen der Einsatz unserer kompakten Spillwinden an.

Diese sind auch im Gelände sehr gut zu transportieren und bieten hohe Zugleistungen.

Außerdem sind sie sehr wirtschaftlich und daher für kleine Betriebe interessant, die nicht in kostspielige Maschinen investieren können oder wollen.

Auch die seit Jahrzehnten bewährten Seilzüge von Nordforest, Greifzug oder Habegger sind für Fällaufgaben einsetzbar.

Schäkel – Wichtige Helfer für Forst- und Offroad-Einsätze

Schäkel sind vielseitig einsetzbare Verbindungsteile.

Sie sind allerdings, wie alle anderen Verbindungs- und Anschlagmittel auch, potentielle Fehlerquellen.

Lesen Sie in diesem Beitrag, was es über das umgangssprachlich als Kuhmaul betitelte Stück Stahl noch Wissenswertes gibt.

Ob zur Rundschlinge oder Kette, Schäkel sorgen für eine sichere Verbindung.

Angrenzende Teile der Zugausrüstung lassen sich mit ihnen leicht austauschen, denn ein Schäkel ermöglicht ein unkompliziertes Anbringen und Lösen von Kettenteilen, z. B. beim Holzrücken oder einer Fahrzeugbergung mit Winde.

Schäkel sind, wie alle anderen Verbindungs- und Anschlagmittel auch, potentielle Fehlerquellen.

Es versteht sich von selbst, dass die Nutzlast der zu bewegenden Last und der Rest der Ausrüstung entsprechend dimensioniert sein müssen.

Nur so lassen sich schwere Lasten sicher ziehen oder heben.

Für alle Anschlagmittel im Bodenzug galt bisher, dass die Mindestbruchlast das Doppelte der Windenzugleistung betragen muss.

Während dies für Schäkel weiterhin gilt, ist für anderere Anschlagmittel die neue Norm DIN 30754 für den Bodenzug zu beachten.

Montage und Anwendung von Schäkeln

Es versteht sich von selbst, dass der Bolzen vollständig und fest in das Schäkelauge eingeschraubt werden muss.

Bolzen und Schäkel müssen zusammenpassen, nur dann kann die Nutzlast ohne Gefahr übertragen werden.

Es ist außerdem sehr wichtig, dass die Kräfte nicht „quer“ zur Öffnung des Schäkels einwirken, sondern nur in der vorgesehenen Zugrichtung.

Ist eine dauerhafte Montage vorgesehen, sind Ausführungen mit überstehendem Bolzen, Mutter und Splint empfehlenswert.

Achtung: Splinte hierbei nur einmalig verwenden!

Unabhängig von der Bauart sollten die Gewinde von Bohrung und Bolzen so sauber wie möglich gehalten werden, was in der Praxis natürlich nicht immer gelingt.

Allerdings wird die Handhabung deutlich leichter sein, wenn die Gewindegänge nicht voller Schmutz sind.

Hinweise zur Sicherheit und Prüfpunkte

Schäkel aus unserem Sortiment verfügen über einen Sicherheitsfaktor von 5 oder 6. Sie sind somit zum Heben zugelassen.

Es ist jedoch dringend erforderlich, vor dem Einsatz alle Anschlagmittel zu prüfen. Bolzen, Bügel und Auge dürfen nicht verbogen oder übermäßig abgenutzt sein.

Generell sind alle Anschlagmittel auszutauschen, wenn sich Zweifel über ihre Verwendungstauglichkeit ergeben.

Wichtig ist auch, dass die eingegossenen oder eingeschlagenen Kennzeichen lesbar sind.

Die Kennzeichen geben beispielsweise über die Nenntragfähigkeit (WLL für Working Load Limit) und den Hersteller Auskunft.

All diese Angaben lassen sich gut in einem Prüfbuch für Anschlagmittel (PDF) dokumentieren.

Eine solche Dokumentation ist für gewerbliche Nutzer verpflichtend.

Aus welchem Material sind Schäkel gefertigt?

Schäkel sind üblicherweise aus Stahl geschmiedet und verzinkt.

In diesem Fall werden fünf- oder sechsfache Sicherheitsfaktoren erreicht.

Dass Schäkel mit hoher Sicherheit überwiegend nicht aus Edelstahl gefertigt werden, ist in der meist geringeren Belastbarkeit von Edelstahl im Vergleich mit hochfestem Stahl begründet.

Für dekorative oder nicht sicherheitsrelevante Verbindungen sind Edelstahlschäkel jedoch problemlos einsetzbar.

Der Begriff „lichte Weite“ bezeichnet übrigens den Abstand zwischen den beiden Bügelenden eines Schäkels.

Je größer die lichte Weite ist, desto einfacher lassen sich Rundschlingen, Ketten usw. einlegen.

Dieses Kriterium ist neben der Bruchlast sehr wichtig, wenn Sie Schäkel kaufen wollen.