Rundum glänzen mit einem frischen Fassadenanstrich. Fassadenfarbe und Untergrund

Ob Neubau oder Bestandsobjekt – eine Fassade vermittelt immer den ersten Eindruck Ihres Eigenheims. Mit einem kreativen Fassadenanstrich heben Sie sich auch von anderen Hausbesitzern ab und drücken Ihre Persönlichkeit aus. Beim Fassadenanstrich sind neben der Farbe und dem Untergrund, auch die Architektur und Ihre Umgebung zu berücksichtigen. Erfahren Sie, welche Möglichkeiten es zur Fassadengestaltung gibt und wie Sie mit einem neuen Anstrich für einen guten Eindruck sorgen.

Der richtige Anstrich für Ihre Fassade

Die Fassade präsentiert Ihren Einrichtungsstil nach außen und ist somit ein wichtiger Teil der Persönlichkeit Ihres Eigenheims. Ein neuer Fassadenanstrich beginnt bei der Fassadenanalyse und endet beim korrekten Auftragen des Belags. Ein Maler hat neben der Verschönerung auch den Schutz sowie die Instandhaltung Ihrer Wände im Blick. Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten und gestalten Sie Ihre Wände passend zum restlichen Stil Ihres Hauses.

Verschiedene Untergründe als Basis

Fassadenfarbe und Untergrund sollten aufeinander abgestimmt werden, damit Ihr Wunschton auch noch nach mehreren Jahren erkennbar ist. Auf die einschalige massive Außenwand eines modernen Hauses wird zunächst das Wärmedämmverbundsystem angebracht und anschließend der Putz aufgetragen. Für einen klassischen Fassadenanstrich besteht die Basis meist aus Kalkputz, Kalk-Zement-Putz, Zementputz oder Beton.

Im Norden Deutschland ist außerdem die Klinkerfassade sehr beliebt. Die hart gebrannten Klinkersteine werden vor der tragenden Wand aufgemauert und ergeben ein wartungsfreies, langlebiges Mauerwerk, welches nicht gestrichen werden muss. Eine Holzfassade hingegen bedarf regelmäßiger Pflege, da sonst das Material porös wird und seine natürliche Schönheit verliert, jedoch entfällt auch hier ein klassischer Fassadenanstrich.

Vorteile einer fachgerechten Wärmedämmung

Eine gute Dämmung ist für die Attraktivität Ihrer Fassade genauso wichtig, wie die Farbauswahl. Zur besseren Wärmedämmung wird an die Fassade zunächst ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) befestigt und erst im Anschluss der Putz aufgetragen. Hierbei sollten Sie möglichst genau vorgehen und im Zweifelsfall eine Fachfirma hinzuziehen. Ein fachgerechte WDVS verhindert spätere Folgeschäden wie Schimmelbildung.

Hohe Ansprüche an die Fassadenfarbe

Neben der Auswahl des Farbtons sollten Sie auch die Funktion der Farbe berücksichtigen, denn eine hochwertige Fassadenfarbe schützt Ihre Hauswand vor Witterungseinflüssen. Sie sollte gut auf dem Untergrund haften sowie wasserdampfdurchlässig und wasseraufnahmefähig sein. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl auch die Beständigkeit gegenüber Bewuchs wie Algen oder Moos.

Tipp: Achten Sie beim Kauf auf die Qualität. Qualitätsfarbe erkennen Sie am hohen Anteil an Bindemitteln. Dieser liegt beim fertigen Farbstoff zwischen 10 bis 30 Prozent. Bindemittel ermöglichen ein gleichmäßiges Auftragen und eine gute Deckkraft. Es gilt: Je höher der Anteil, desto beständiger der Farbstoff.

Von der Idee bis zum neuen Fassadenanstrich

Ob durch Witterungsbedingungen oder fußballbegeisterte Kinder – nach ein paar Jahren verträgt jede Fassade einen frischen Anstrich. Damit Sie lang anhaltende Freude an der Gestaltung Ihrer Außenwände haben, sollten Sie folgende Schritte beim Fassadenanstrich beachten:

Schritt 1: Genaue Fehleranalyse durchführen

Bevor Sie mit dem Streichen loslegen, nehmen Sie Ihre Wände genauer unter die Lupe. Kleine Schönheitsfehler wie Schmutzpartikel, Dreckspritzer oder Verblassungen können Sie einfach überstreichen. Entdecken Sie bei der Fassadenanalyse jedoch kleine Risse, Löcher oder blättert an manchen Stellen bereits die Farbschicht ab, ist dies ein Indiz dafür, dass Ihre Fassade reif für eine Sanierung ist.

Schritt 2: Die richtige Farbauswahl treffen

Der richtige Farbbelag unterstreicht den Charakter Ihres Heims. Bevor Sie sich für einen entscheiden sollten Sie überlegen, ob Sie:

  • Das Gebäude einheitlich streichen wollen, oder
  • zwei unterschiedliche Farbtöne wählen, sodass Sie einzelne Bereiche, wie die Faschen, also Umrandungen der Fenster und Türen, farblich absetzen möchten?

Achten Sie bei der Farbauswahl neben Architektur und Größe auch auf die Umgebung des Objekts. Nicht in jedem Fall ist Ihre Lieblingsfarbe auch für den Fassadenanstrich geeignet. Laut Baugesetzbuch muss ein Eigentümer immer das Ortsbild im Auge haben. Prüfen Sie dazu eventuell vorhandene Vorschriften zur Fassadengestaltung Ihrer Gemeinde oder des Landes. Neben der Nuance müssen Sie außerdem zwischen verschiedenen Farbarten entscheiden. Zur Auswahl stehen Ihnen:

Dispersionsfarben
Sie gelten als preisgünstiges Allroundtalent. Sie haben eine gute Streichfähigkeit sowie eine hohe Farbvielfalt.
Silikatfarben
Sind atmungsaktive und sehr witterungsbeständige Beläge. Sie haben eine hohe Qualität und eignen sich für poröse Untergründe wie Kalkputz oder Beton.
Silikonharzfarben
Sie vereinen das Beste aus Dispersions- und Silikatfarben. Sie wirken wasserabweisend und sind geeignet als Schutz vor Algen- oder Pilzbefall.
Polymerisatharzfarben
Polymerisatharzfarben, auch bekannt als Fassadenmattfarben, verleihen der Fassade ein mattes Erscheinungsbild.
Kaseinfarben
Als organische Beläge, bestehen sie häufig aus Wasser, färbenden Pigmenten, Kasein und Kreide. Sie können relativ leicht selbst hergestellt werden.
Lotusfarben
Sie besitzen den sogenannten Abperl- oder Lotuseffekt. Die Fassadenoberfläche wird durch spezielle Zusätze im Färbemittel stark wasserabweisend.
Kalkfarben
Diese Anstriche werden heutzutage nur noch selten für Wohnhäuser verwendet, denn bei starkem Regen kann es zu Auswaschungen kommen.

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Schritt 3: Nötiges Werkzeug & Material

Nachdem Sie sich für eine Farbart und einen Farbton entschieden haben, können Sie mit den richtigen Materialien Ihre Fassadensanierung auch selbst übernehmen. Neben der Farbe benötigen Sie für einen erfolgreichen Fassadenanstrich weitere Werkzeuge wie:

  • Eine Malerbürste oder Walz – Die Qualität bestimmt dabei die Freude am Malern. Kunststoffrollen eignen sich eher für dünnflüssige Farbstoffe und können einzelne Borsten auf der Fassade hinterlassen. Eine Lammfellrolle ist hochwertiger und wird meist bei Malerarbeiten bevorzugt.
  • Einen mittelgroßen Flachpinsel für Ränder und kleinere Flächen.
  • Festes Klebeband und eine Plane zum Abkleben der angrenzenden Bauteile.
  • Einen Eimer mit Abstreifgitter für Farbe und Farbrolle.
  • Einen Gartenschlauch oder Hochdruckreiniger zur Vorbehandlung der Fassade.
  • Je nach Höhe Ihrer Fassade eine Leiter, ein Gerüst oder eine fliegende Rüstung.

Schritt 4: Die Fassade vorbereiten

Bei einer neuen Fassade können Sie direkt mit dem Streichen loslegen. Bei der Gestaltung älterer Wände bietet sich das Abspritzen mit einem Gartenschlauch oder Hochdruckreiniger zum Entfernen von Schmutzansammlungen oder Flecken an. Für Letztere ist Fingerspitzengefühl gefragt, da auch lockere Beschichtungen oder loser Putz abfliegen können und keine neuen Schäden angerichtet werden sollten. Beim Abblättern der Farbbeschichtung muss der alte Anstrich abgelöst werden. Rieselt auch Sand ab, muss die Oberfläche mit Fassadengrund behandelt werden. Risse und Löcher werden mit Reparaturspachtelmasse für den Außenbereich befüllt und verstrichen.

Nachdem Sie alle Schäden ausgebessert haben, legen Sie eine Armierungsschicht auf und überspachteln alles erneut. Damit nach dem Streichen und Trocknen Ihre vorherigen Reparaturarbeiten nicht sichtbar werden, ist eine glatte Oberfläche essenziell. Im Notfall schleifen Sie nach dem Aushärten der Spachtelmasse die Fläche noch mal glatt.

Schritt 5: Streichen mit optimalem Farbergebnis

Das beste Material nützt nichts, wenn das Wetter zum Streichen nicht mitspielt. Für einen neuen Fassadenanstrich wählen sie am besten einen bewölkten Tag mit Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad. Ist es draußen zu heiß, wird der Farbe zu schnell Feuchtigkeit entzogen, sodass Sie nicht richtig auf dem Untergrund hält. Besteht hingegen eine hohe Luftfeuchtigkeit, können später kleine Risse in der Farboberfläche auftreten.

Um Streifen, Farbansätze oder Flecken zu vermeiden, streichen Sie zusammenhängende Flächen immer Nass in Nass sowie in einem durchgängigen Arbeitsprozess. Unabhängig von der Packungsanweisung ist es empfehlenswert, mehrere Farbschichten aufzutragen, damit später keine Reparaturvorkehrungen durchscheinen. Warten Sie, bis die erste Farbschicht komplett getrocknet ist, und beginnen Sie erst dann mit dem Auftragen einer zweiten Schicht. So verhindern Sie eine Runzelbildung der Farbe.

Tipp: Sie sind bei der Fehleranalyse unsicher? Ziehen Sie vorsichtshalber einen Fachmann hinzu. Vermeintlich kleine Einrisse können Sie durch einen Überputz selbst korrigieren. Handelt es sich jedoch um tiefer liegende Risse, kann das Ausbleiben einer fachgerechten Behandlung zu schweren Folgen wie der Beschädigung des WDVS führen.

Tipp: Zur Überprüfung der Außenfassade eignet sich auch ein Fassaden-Prüfkit. Mithilfe des Sets können Sie eventuell notwendige Renovierungs- und Reinigungsarbeiten sowie entsprechende Maßnahmen identifizieren. Außerdem kann festgestellt werden, welche Fassadenfarben für Ihr Projekt geeignet sind.

Tipp: Kaufen Sie lieber etwas mehr Farbe. Die auf den Farbeimern angegeben Mengen pro Quadratmeter treffen meist nur im Idealfall zu. Insbesondere bei rauen oder strukturierten Wandverkleidungen kann etwas mehr Farbe notwendig sein.

Reicht eine Reinigung Ihrer Fassade aus?

Ihre Fassade sieht noch gut aus und weißt lediglich einzelne Mängel auf? Dann können Sie Ihre Ursprungsfarbe auch durch eine Fassadensanierung im kleineren Rahmen zurückgewinnen.

Mit einer Algensanierung zur Ursprungsfarbe

Ein Maler ist in der Lage durch eine Algensanierung schonend grünliche oder gräuliche Verfärbungen zu beheben. Ein Fassadenbauer führt auf Wunsch auch eine Qualitätskontrolle durch. Dabei wird die Fassadenoberfläche genau überprüft. Ein Fachmann entscheidet dann, ob eine Auffrischung ausreicht oder eine umfangreichere Fassadenrenovierung bzw. Sanierung notwendig ist.

Selbstreinigende Fassaden gegen Schmutz

Der Traum eines jeden Hausbesitzers: Eine sich selbst reinigende Fassade. Doch ist es möglich mithilfe einer speziellen Beschichtung Schmutz, Algen, Schimmel oder sogar Moos einfach wegzuspülen? Fassadenbeschichtungen oder Deckputze mit dem sogenannten Lotus-Effekt versprechen das Abperlen von Wassertropfen an der Hauswand. Durch eine wasserabweisende Bindemittelmatrix soll die Kontaktfläche für Wasser und Schmutz um bis zu 90 Prozent reduziert werden. Bei Regen laufen die Wassertropfen an der Wand ab und nehmen dabei Schmutzpartikel mit. Unebenheiten in der Hauswand und das unregelmäßige Abrinnen der Regentropfen können den Effekt jedoch beeinflussen und dennoch Flecken hinterlassen.

Tipp: In manchen Fällen kann auch ein vorstehendes Dach die Hauswand vor Regen schützen und starken Verschmutzungen vorbeugen.

Schimmelbefall der Fassade bekämpfen

Zur Schimmelbekämpfung an Ihren Hauswänden eignet sich Anti-Schimmel-Farbe. Diese beinhaltet Biozide, welche den Schimmelbefall unterbindet. Dies ist allerdings keine langfristige Lösung. Wenn der Schimmel wiederkehrt, sollten Sie unbedingt nach der Ursache suchen. Schimmel an der Fassade kann auch ein Indiz für bauliche Mängel sein. Ein Maler untersucht Ihre Fassade und kann Ihnen genau sagen, wo das Problem liegt.

Einen geeigneten Malerbetrieb finden

Je nach Umfang Ihrer Fassadenarbeiten müssen Sie für Ihr Projekt einen geeigneten Malerbetrieb oder Fassadenbauer finden. Neben der Verschönerung sind Fassadenbauer auch für die Dämmung und die Sicherheit Ihres Eigenheims zuständig. Für einen Fassadenanstrich lohnt es sich, beim Fachbetrieb nach Erfahrungen und Referenzen sowie Musterbeispielen zu fragen. Bringen Sie auch in Erfahrung, ob sich das Unternehmen auf ein bestimmtes Verfahren spezialisiert hat.

Sollten Sie sich im Zuge des neuen Anstrichs auch für eine Fassadensanierung entscheiden, gibt es einige weitere Punkte zu beachten. Lassen Sie sich in jedem Fall beraten, welche Fassadenverkleidung und welches Wärmedämmsystem sich am besten für Ihr Haus eignet. Interessant ist auch, inwiefern die Energieeffizienz durch die Dämmung verbessert wird.

Welche Vorschriften sind zu beachten?

Bei der Fassadengestaltung haben Sie in manchen Fällen nicht vollkommene Entscheidungsfreiheit. Abhängig von Bundesland oder Gemeinde kann eine Bauvorschrift hinsichtlich der Farbgebung Ihres Hauses vorliegen. Diese gilt auch für die Farbgestaltung des Daches und muss laut Baugesetzbuch von jedem Bauherren eingehalten werden. Beispielsweise kann in einer Region mit viele blauen Dächern ein rotes Dach als unangebracht gewertet und untersagt werden, da dies dem vorherrschenden Stadt- oder Ortsbild nicht entspricht. Bei der Gestaltung denkmalgeschützter Gebäude kann sogar die genau zu verwendende Fassadenfarbe vorgeschriebenen werden. Hausbesitzer sollten vorab im Gemeindebüro nachfragen, ob es Gestaltungseinschränkungen gibt.

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Zu erwartende Preise & Kosten

Die Kosten eines Fassadenanstrichs sind abhängig von der Größe Ihres Hauses sowie Material und Arbeitsaufwand. Pro Quadratmeter kostet ein Fassadenanstrich mit Grundierung 7 bis 15 Euro. Kommt eine Fassadensanierung mit Dämmung hinzu, können Sie mit zusätzlichen Kosten von 50 bis 250 Euro pro Quadratmeter rechnen. Häufig lohnt es sich mehrere Projekte in einem Auftrag zu vereinen, um anfallende Kosten, wie den Auf- und Abbau des Gerüstes, nur einmal zu bezahlen.

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